Die Indianer Südamerikas - Das Volk der Nazca


Über dieses Volk ist so gut wie nichts bekannt. Man kennt noch nicht einmal ihren richtigen Namen. Die Nazca sind das Volk, welches bekannt geworden ist durch die bis zu 2.000 Meter langen rätselhaften Linien und Figuren in der Nähe der Stadt Nazca - nach der das Volk benannt wurde - auf der Hochebene von Palpa.

Diese Linien gaben und geben der Wissenschaft immer noch Rätsel auf. Wie sind sie entstanden? Es wird vermutet, dass sie entstanden sind durch bloßes Wegräumen der oberen, dunklen Gesteinsschicht. Der zum Vorschein gekommene gelbe Wüstensand lieferte den Kontrast zur dunkleren, eisenhaltigen Erdkruste. Die auf diese Weise entstandenen Gebilde besitzen eine stilistische Verwandtschaft mit Keramikmotiven in Trapezform. An den Stirnseiten der Linien oder Figuren sind die Forscher auf Fundamente kleiner, viereckiger Gebäude gestoßen. Man geht davon aus, dass das Nazca-Volk nicht ständig in der öden und menschenfeindlichen Umgebung gelebt haben, sondern nur hier heraufkamen, um Zeremonien abzuhalten.

Vor den Häusern sind Überreste von Holzpfosten entdeckt wurden, die wahrscheinlich eine Art Sichtachse zwischen den Pfosten der einzelnen Gebäude bildeten. Womöglich waren die Gebäude kleine Tempel. Es wurden Lamaknochen, Teile von Pazifikkrebsen wie auch Maiskolben gefunden, die hier vielleicht geopfert wurden.

Bei Ausgrabungen stieß man in acht Meter Tiefe auf eine Grabkammer, in der einst ein Nazca-Fürst bestattet wurde. Dies läßt die Vermutung zu, dass es bei den Nazca eine Rangordnung gegeben haben muß. Es wurden auch bemalte Scherben mit Tiermotiven entdeckt.

Die Forscher sind heute mit modernster Technik im Einsatz den Code der weltberühmten Linien und Figuren zu entschlüsseln und zu verstehen.

Anhand der gefundenen Gegenstände konnte festgestellt werden, dass die Kultur der Nazca rund 800 Jahre währte.