Mode der Prärie-Indianer


Die Mode der Prärie-Indianer: Rock, Kleider, Leder-Hemden, Ponchoartige Caps, die mit Stachelschweinborsten, Glasperlen verziert wurden

Auf diesem Bild von Paul Kane sieht man die Mode der Prärieindianer Die Kleidung diente nicht nur als Schutz gegen Witterungseinflüsse, vielmehr war sie Ausdruck sozialer und individueller Identität. Durch die Weiten der Prärien und Plains herrschten sehr unterschiedliche klimatische Bedingungen, was dazu führte, dass die zahlreichen Völker regional andere Kleidungsformen entwickelten. Wenn sich Gruppen begegneten, konnten sie ihre Trachten vergleichen, sich inspirieren lassen und den Kleidungsstil benachbarter Völker übernehmen oder nach ihren Bedürfnissen anpassen. Im Bereich der Bisonjägerkultur am oberen Missouri war das Völkergemisch am dichtesten gedrängt, so dass hier die Präriemode ihren Höhepunkt fand.

Leder von Hirsch, Dickhornschaf, Gabelbock und teilweise vom Bison waren das Hauptmaterial bevor die euroamerikanischen Stoffe Einzug hielten. Meist stellten die Frauen die Bekleidung her. Die Bekleidung der Männer bestand aus einem Lederhemd, einem Lendenschurz, Leggings - die von der Hüfte bis zu der Ferse reichten, aus Mokassins und einem Umhang aus Bisonfell oder -leder. Die Frauen trugen ein Lederkleid, Legging, Mokassins und ebenfalls einen Umhang. Keine großen Verzierungen besaß die sogenannte Alltagskleidung - Wechselwäsche gab es nicht. Soziale Unterschiede in der Alltagskleidung konnte man kaum erkennen. Desto mehr Kleidung eine Person besaß, um so schwerer war der Transport bei der Verlegung des Lagers. Meist hatte jeder nur das Nötigste.

Die Kleidung bei festlichen Anlässen war um so reichlicher verziert. Stachelschweinborsten - später Glasperlen, Federn, Pferdehaar, Tierfell oder Bemalung kamen für die Dekorierung in Frage. Männer, die hohes Ansehen oder ein Amt inne hatten, zogen verzierte Hemden an, trugen auf dem Kopf einen Federschmuck und hängten sich Bärenklauenketten um den Hals. Angesehene Jäger und Krieger, Anführer eines Männerbundes oder religiöse Würdenträger konnten mit ihrer Tracht die gesellschaftliche Stellung zur Schau stellen. Die Details der Kleidung stellten die speziellen Taten des Trägers dar. Die Kleidung der weniger erfolgreichen Jäger und Krieger oder die kein Amt ausübten, war dagegen schlichter gehalten.

Kleidungsstück der Sioux, geschmückt mit Elchzähnen. Mehr Bekleidung -> auf das Bild klicken. Die Kleider der Frauen waren im Brustbereich mit Stachelschweinborsten, Wapitizähnen oder mit Dentaliumschnecken der Pazifikküste verziert. Bei den Frauen der nördlichen Plains waren Trägerkleider mit Jäckchen, die Arme besaßen, üblich, im Süden zogen die Frauen ein Kostüm bestehend aus einem Lederrock und ein ponchoartiges Cape an. Der reich tätowierte Oberkörper der Wichita-Frauen blieb meist nackt. Diese Mode war in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts weit verbreitet, änderte sich beim Auftauchen der Weißen in der Richtung, dass das Kostüm durch ein Lederkleid abgelöst wurde.

Der Umhang, der aus Wapiti-, Bison- oder Hirschhäuten gefertigt war, diente ebenfalls der zur Schaustellung der persönlichen Leistungen. In Bildern waren die einzelnen Taten auf den Umhang gemalt - manchmal waren auch die Visionen des Trägers dargestellt. Die Bedeutung der stilisierten Formen auf den Umhängen der Frauen waren meist nicht eindeutig zu erkennen.

Die Mokassins bestanden meist aus weichen Oberleder und harter Rohhautsohle. In einigen Gegenden der Prärie war der Schuh aus einem Stück gefertigt. Im allgemeinen hielten aber die Sohlen nicht lange. Das Schuhwerk im Winter wurde manchmal aus einem Stück Bisonfell hergestellt. In den südlichen Plains trugen mancherorts die Frauen stiefelartige Fußbekleidung - Mokassin und Leggings waren zu einem Stück zusammengenäht.

Die Kleidung wurde hier durch Farbe und Fransen verziert, anstatt Stachelschweinborsten zu verwenden.