Das Massaker von Wounded Knee - 29. Dezember 1890
Die Zusammenhänge mit dem Massaker von Wounded Knee

Dieser Sieg der Indianer brachte die US-Armee durcheinander und stoppte kurze Zeit den brutalen Griff nach Indianerland.
Die Verlierer schworen Sitting Bull blutige Rache. Vierzehn Jahre später machten sie
ihre Absichten war.
Die amerikanische Öffentlichkeit befürwortete die schlimmsten Vergeltungsaktionen gegen
die Indianer.
Geistertanz und Wounded Knee
Wegen der Vernichtung ihrer Kultur und persönlicher Leiden suchten die Indianer des Westens nach übernatürlicher Hilfe. Dabei spielten althergebrachte Glaubensvorstellungen mit christlichen Elementen vermischt und die Vision von einer hoffnungsvollen Zukunft - sogenannte nativistische Religionen - eine wichtige Rolle. In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurden von einem Medizinmann der Wanapun mit dem Namen Smohalla der sogenannte "Träumer-Kult" verkündet. Ein Jahrzehnt später erlangte der Prophet John Slocum in der Puget-Sound-Region für seine panindianische Shake-Kirche großes Interesse. Auch in den Plains kam es zu einigen messianische Bewegungen, wobei der Paiute-Prophet Wovoka den größten Zuspruch erhielt. Seine Anhänger versammelten sich viele Tage, bildeten einen Kreis und beteten, sangen und tanzten. In seinen Predigten verkündete Wovoka, dass die alte Welt wiederkehren würde und das Land aussehen werde wie vor Ankunft der Weißen. Im Herbst des Jahres 1890 beunruhigte diese Botschaft die Welt der Weißen in den Städten. Den Geistertanz wollte die Indianerpolizei mit Waffengewalt unterdrücken. Die Aufregung stieg noch als gegen Ende des Jahres 1890 im Bereich der Pine-Ridge-Agentur bei einem mißlungenen Versuch die angeblichen Rädelsführer der religiösen Bewegung festzunehmen, Sitting Bull getötet wurde. Vielen Indianern gelang aber die Flucht in die Süd-Dakota-Badlands.Das Massaker von Wounded Knee

Da ein Schneesturm aufzog, wurden die Toten erst einmal liegen gelassen und zwischen dem 1. und 2. Januar 1891 in einem Massengrab bestattet.
Aber auch 29 Soldaten mußten ebenfalls durch Unachtsamkeit ihrer Kameraden ihr Leben lassen.
Die Sioux-Indianer von Wounded Knee - 82 Jahre danach


Die Indianer besaßen im Jahre 1887 135 Millionen Morgen Land, heute sind es noch 55 Millionen. Ihre Forderung war die Rückgabe von weiteren 55 Millionen Morgen Land. Weiterhin verlangten sie von Washington die Bestätigung von 371 mit den Indianern während der letzten 200 Jahre abgeschlossenen Verträge. Sie erhoben ferner Anspruch auf Regierungsgelder zum Bau von 100.000 neuer Wohnungen und zur Einrichtung von 100.000 Arbeitsplätzen in den Reservationen sowie auf Gesundheitsfürsorge und Bildungsmöglichkeiten. Die Regierung versprach den Indianern zu helfen, jedoch wurden 113.000 Dollar für indianische Schulen gestrichen. Als Vorwand diente die beschädigte Einrichtung im BIA und die Beschlagnahme von Akten durch die Indianer.

Die Indianer waren mehr als früher entschlossen, um die Rechte ihres Volkes zu kämpfen. Wounded Knee wurde nicht zufällig als der Ort ihres Kampfes gewählt. Hier waren die Sioux, darunter Frauen und Kinder, in dem Massaker im Jahre 1890 ermordet worden. Jeder Widerstand der Sioux schien damals für alle Zeiten gebrochen zu sein. Aber im März 1973 erhoben sich die Stämme und machten auf sich aufmerksam.
Die Polizei hatte Wounded Knee mit Panzerfahrzeugen umstellt. Hier Befehl lautete: "Aushungern!". Die Behörden mußten wegen zahlreicher Proteste zunächst Nachgeben vortäuschen, aber die Soldaten schossen auf alles, was sich in Wounded Knee bewegte. Dies war ein Ausdruck der Wut, da die Sioux auf Erfüllung ihrer Forderungen bestanden.
Sie hatten sich mit 11 Geiseln verschanzt, die sich nach mehrtägiger Belagerung mit den Indianern solidarisierten. In New York, vor dem UNO-Gebäude, demonstrierten Vertreter der mächtigen Stämme der Sioux, Cherokee, Navaho und Winnebago zur gleichen Zeit. Mit diesen mutigen Demonstrationen der nordamerikanischen Indianer im Jahre 1973 ist eine neue Phase in der Geschichte der Indianer eingetreten.