Regionen in Nordamerika - Das Kanadische Schild


Einer von 4.000 Gletschern Das Kanadische Schild umfaßt die Halbinsel Alaska, die Arktischen Inseln einschließlich Grönland und Kanada.

Zum Kanadischen Schild gehören geologisch gesehen die Arktischen Inseln im Nordpolargebiet. Der Norden Grönlands und Spitzbergen sind alpine Erscheinungen aus noch früheren erdgeschichtlichen Zeiten als der Kanadische Schild. Dem amerikanischen Festland ist das Kanadisch-arktische Archipel vorgelagert. Es besteht aus zahlreichen Inseln, wie der Baffin-Insel, den Königin-Elisabeth-Inseln, den Victoria-Inseln, der Banks-Insel, der Ellesmere-Insel ... und Grönland. Sie ist die größte arktische und gleichzeitig größte Insel der Erde mit 2.175.600 Quadratkilometern. Die Insel wird gesäumt von dem Kane-Becken, der Baffin Bay, den Kennedy-Kanal, der Davis-Straße und den Smith Sund. Grönland und alle anderen Inseln sind die nördliche Fortsetzung des Kanadischen Schildes.

Alaska - Halbinsel und zugleich Bundesstaat der USA - ist die nordwestlichste Begrenzung des Kanadischen Schildes. Gesäumt wird Alaska im Norden durch das Nordpolarmeer, im Westen durch das Beringmeer und im Süden durch den Pazifik. Alaska ist gebirgig. Sein Untergrund besteht aus kristallinen Schiefern, Kalken und Sandsteinen. Über diesen Schichten befinden sich die aus dem Jura, der Kreide und des Tertiärs. Alaska bekam seine Gestalt durch Faltungen und tektonische Bewegungen während des Tertiärs. Bis heute ist die Erde in diesem Teil der Welt noch in Bewegung, wie die Vulkane auf den Aleuten beweisen. Vor der imposanten Brookskette im Norden, die eine Höhe bis zu 2.816 Metern aufweist, befindet sich eine vorgelagerte Küstenebene. Zahlreiche Seen und Sümpfe sind hier anzutreffen. Die Brookskette ist mit seinen Plateaulandschaften ein Mittelgebirge, zu dem die Chugach Mountains und Alaskakette parallel verlaufen. Der südliche Teil ist stark vergletschert, während der Norden zum Yukonbecken abfällt. Zum Beringmeer dehnen sich Flußauen aus, die sich zum Yukon- und Kuskokwim vereinigen. Permafrostböden, die bis 400 Meter in den Boden reichen, bedecken den überwiegenden Teil dieser Gegend. Tundravegetation ist vorherrschend, die nach Süden in Tannen- und Sitkafichtenwälder übergeht.

Die Fortsetzung der Kordilleren sind die Alaskakette. Sie ist die höchste Erhebung dieser Region. Der Mount McKinley mit seinen 6.194 Metern ist der höchste Berg Nordamerikas. Die vulkanreiche Aleutian Range ist die Fortsetzung der Alaskakette auf der Halbinsel Alaska.

Zwischen Brookskette und Coast Mountains erhebt sich das nördlichste Becken Nordamerikas - das Yukon-Becken. Von 1.200 Meter Höhe im Osten senkt es sich nach Westen langsam ab. Mittelgebirge, Hügelländer und Senken dehnen sich hier aus. Typisch für diese Landschaft sind die schluchtartigen Flußtäler. Über den Yukon und Kukkokwim läuft das überschüssige Wasser des Yukon-Beckens ab.

Das Mackenziegebirge ist ein Gebirgszug im Nordwesten Kanadas. Es liegt an der Grenze zu Alaska und ist die nördliche Fortsetzung der Kordilleren in Nordamerika - die Rocky Mountains. Das nur wenig erforschte Gebirge besitzt eine Länge von 900 Kilometern und erreicht an seiner höchsten Stelle 2.900 Meter.

Das Laurentische Massiv besitzt eine Fläche von rund 5 Millionen Quadratkilometer. Es zieht sich in einem Bogen von der Mündung des Mackenzie im Norden über den Großen Bärensee, Sklavensee, Athabascasee, Rentiersee, Winnepegsee bis zur Küste von Labrador hin. Die Hudson-Bay-Senke begrenzt es im Westen. Im Norden schließt sich das Kanadisch-Arktische Archipel an. Der südliche Teil der Inseln sind meist vegetationslos und die Berge übersteigen selten 400 Meter, während die nördlichen Regionen Gebirge besitzen. Im Durchschnitt hat der Kanadische Schild eine Höhe von 400 bis 500 Meter. Auf der Baffininsel steigen die Berge auf 2.600 Meter und auf der Ellesmere-Insel sogar bis zu 3.048 Meter an. Die innere Ebene wird im Westen durch Schichtstufenränder begrenzt und im Osten durch die Küste Labradors. Die Torgats-Berge erheben sich bis zu einer Höhe von 1.700 Meter. Aus archaischen und proterozoischen Gesteinen, wie Gneise, Granite und Kalk- und Sandsteine entstand die alte Landmasse. Zahlreiche Flüsse und Seen bilden die Oberfläche, die Zeichen der eiszeitlichen Vergletscherung sind. Bewaldete Anhöhen, flache mit weniger Vegetation bewachsene Felsrücken und einige Senken bilden eine endlos scheidende Landschaft.

Ein Teil des Nordatlantiks ist die Baffin Bay, die nach einem englische Seefahrer benannt wurde. Sie befindet sich zwischen der Baffin-Insel im Westen und Grönland im Osten und hat eine Fläche von 689.000 Quadratkilometern. Ihre Länge ist 1.450 Kilometer und die Breite liegt zwischen 110 und 650 Kilometer. Baffin Bay und Labradorsee werden durch die Davisstraße miteinander verbunden. Die Tiefe der Baffin Bay liegt zwischen 240 und 700 Meter - tiefste Stelle 2.100 Meter. In der Bay herrschen extrem kalte Temperaturen vor.

Labrador ist die östlichste Halbinsel des Kanadischen Schildes mit einer Fläche von rund 1,6 Millionen Quadratkilometern. Es handelt sich hierbei um ein Plateau, welches zu den Torngat Mountains im Nordosten bis auf 1.700 Meter ansteigt. Die seenreiche Landschaft ist von dichten Nadelwäldern bewachsen, die im Norden von der arktischen Tundra abgelöst werden.

Der Halbinsel Labrador ist im Osten die Insel Neufundland vorgelagert, die im Mündungstrichter des St.-Lorenz-Stromes liegt. Im Innern der 108.860 Qudratkilometer großen Insel ist ein Rumpfgebirge, welches als die Ausläufer der Appalachen anzusehen sind. Es steigt bis auf 814 Meter an. Gletscher der letzten Eiszeit haben Seen, Flüsse und Moore entstehen lassen, die von dichten Wäldern eingefaßt werden. Zahlreiche Fjorde zerklüften die Steilküste.