Die Indios Südamerikas - Pampas, Patagonien und Feuerland
Pampas
Die Pampas beginnen im Westen am Fuß der Anden in 500 m Höhe und
verlaufen bis zum Atlantik im Osten. Der Gran Chaco schließt sich im Norden an, im
Süden das Tafelland Patagoniens. Im Nordosten haben die Pampas noch Kontakt zum
brasilianischen Bergland. Noch genauer liegen die Pampas zwischen dem 30. und 37. Grad
südlicher Breite. Geologisch sind die Pampas ein noch relativ junges
Aufschüttungsgebiet des Quartärs. Das argentinische Tiefland - die Pampas - waren
einst eine baumlose Steppe, die in noch früherer Zeit von Wäldern bedeckt war.
Das Bild der Pampas änderte sich durch den Eingriff des Menschen. Der fruchtbare
Boden eignet sich hervorragend für die Landwirtschaft. Es entstand ein ausgedehntes
Kulturland auf dem Ackerbau und Viehzucht betrieben wird. Das Aberdeen-, Hereford- und
Angusrind sind Rassen, die bevorzugt hier gezüchtet werden und wohlschmeckende Steaks
auf den Weltmarkt bringen.
Patagonien
Patagonien schließt sich direkt im Süden an die Pampas an. Am Rio Negro
wird auf einem Streifen von 15 Kilometer Länge und 10 Kilometer Breite Landwirtschaft
betrieben. Das Landschaftsbild südlich des Rio Negro ändert sich schlagartig.
Riesige Gletscher, sturzartige Regenfälle und orkanartige Winde haben eine Landschaft
entstehen lassen, die es nirgends noch einmal auf der Welt gibt. Riesige Eismassen
haben während des Pleistozäns (= Erdzeitalter) die Landschaft in Trogtäler
geformt. Die Gletscher waren feuchten Luftmassen auf der Pazifikseite ausgesetzt, die
über ihnen abregneten. Das Meereswasser der Gletscher strömte in die Täer
und ließ Fjorde und Inseln entstehen, wie sie einzigartig auf der südlichen
Halbkugel zufinden sind. Die Fjorde sind bis zu 1.200 Meter tief und teilen die Anden an
der Pazifikküste parallel zu den Kordillerenketten in Gebirgszüge. Auch entstanden
im Winkel von 90° Wasserläufe, die die Andenketten unterbrechen. Heftige
Stürme suchen die Fjorde heim. Hinter dem Bereich der Fjorde türmen sich die
Kordilleren bis zu 4.000 Meter auf. Zahlreiche Gletscher reichen von diesem Gebirgsmassiv
bis weit in das Meer hinaus. Auf der Ostseite der Kordilleren sind die Winde nicht mehr
so kräftig, so dass sich in geschützten Tälern Wald ausdehnen konnte. Weiter
nach Osten nimmt der Wind wieder zu, weshalb sich hier nur eine trockene Steppenlandschaft
ausbreitete. Östlich der Kordilleren haben sich im Pleistozän kleinere Gletscher
entwickelt, die nach dem Abschmelzen den Argentino-, Nahuel- und Buenos-Aires-See entstehen
ließen. Alle paar Jahre schiebt sich der Moreno-Gletscher des Argentinosees bis zu
einem See in Patagonien vor und läßt eine imposante Eisbarriere bis zu 60 Meter
Höhe emporsteigen. Unter einem riesigen Getöse bricht die Barriere durch das
aufgestaute Wasser, was zahlreiche Touristen anlockt. In deutlichen Stufen fällt das
Gelände in Richtung des Atlantiks ab. Sedimentschichten, Tuff und schwarze
Basaltformationen haben das kristalline Grundgebirge überlagert. Das gesamte
patagonische Tafelland ist von hühnereigroßen Geröll bedeckt. Als die
höchsten Berge Patagoniens sind der San Valentin mit 4.058 Meter und der San Lorenzo
mit 3.706 Meter Höhe zu nennen.
Feuerland
Wiederum südlich von Patagonien befindet sich eine Landschaft, die als Feuerland
bezeichnet wird. Auf der windgeschützten Ostseite der Kordilleren haben zur Zeit des
Pleistozäns Gletscher das Land so abgetragen, das Senken entstanden in die Wasser
eindringen konnte. Eine dieser entstandenen Wasserstraßen wurde nach dem
portugiesischen Seefahrer Magelhäes - als Magellanstraße - benannt. Als dieser
Entdecker die Meeresstraße - die den Pazifik mit dem Atlantik verbindet -
durchsegelte, sah er an Land zahlreiche kleine Feuer, weshalb er es Tierra del Fuego -
Feuerland - bezeichnete. Diese Benennung wurde für die 73.746 Quadratkilometer
große Fläche beibehalten. Neben einer Hauptinsel gibt es noch zahlreiche kleinere
Inseln. Feuerland besitzt eine schroffe unwirtliche und zugleich menschenfeindliche
Landschaft, welche die Fortsetzung Patagoniens darstellt. Die Küste wird ebenfalls
von zahlreiche Fjorden geprägt. Auf Feuerland werden die Kordilleren erheblich flacher.
Nur der Cerro Yogan mit seinen 2.469 Metern übertrifft die benachbarten Gipfel.