Die Errungenschaften der Indianer - Flechterei, Flechtkunst


Vor den häuserbauenden Pueblo-Völkern haben noch primitiver wohnende Ackerbauern gelebt, die noch keine Keramik kannten, aber vortreffliche Korbflechter (Basket Maker: Bezeichnung von Richard Wetherill, die heute noch verwendet wird) gewesen waren. Heute sind sie unter der Bezeichnung Cochise bekannt aus denen die Mogollon hervorgingen, sich zu den Hohokam entwickelten und in Verbindung mit den Korbmachern zur Pueblo-Kultur wurden.

Es ist korrekt von Kultur zu sprechen, da man sich bereits eine differenzierte Gesellschaftsform vorstellen muß, ganz im Gegenteil zu den schweifenden Jägern und Sammlern Tausenden von Jahren zuvor.

Bei diesen Korbflechtern unterscheidet man drei Perioden. Von der ersten Periode ist nichts bekannt - es gibt noch nicht einmal Funde. Man vermutet aber, dass für diese spät-archaische Phase die Oshara im nordwestlichen New Mexico die Grundlage für die spätere Entwicklung gelegt haben.

100 v. Chr. begann die Korbflechter-II-Periode von der allerdings ziemlich viel bekannnt ist. Sie lebten in Erdgrubenhäusern (pithouse), bauten als Farmer Mais und Kürbis an, beschäftigten sich als Jäger und Sammler und fertigten kunstvolle Korbflechtereien an. Die Töpferkunst war noch nicht bekannt. Zum Aufbewahren und Kochen (siehe Info-Kasten II) mußten Körbe dienen. Die Aufbewahrungskörbe besaßen einen Umfang von 260 Zentimeter. Oft waren die Körbe rot und blau dekoriert.

Bei der Sandalen-Herstellung kam ihre Flechtkunst besonders zur Geltung. Am Flechtwerk wurden Lederriemen befestigt und Ornamente und Federschmuck dienten zur Verzierung. Bei dieser Arbeit entwickelten sie handwerkliche Phantasie, so dass keine einzige Sandale in der Verzierung einer anderen glich. Sie stellten Schuhwerk für den Alltag und für besondere Angelegenheiten her.

Sie entwickelten die ersten Rückenwiegen, die noch heute im Navaho-Land verbreitet sind. Außer ihrer Flechtkunst ist nicht viel von der Korbflechter-II-Periode bekannt, außer das sie als Waffen Steinmesser, Holzkeulen und Wurfhölzer verwendeten. Ihr Verbreitungsgebiet liegt entlang der Grenze zwischen Utah-Arizona bis nach Nevada hinein.

In der Korbflechter-III-Periode wurde die Töpferei eingeführt, Fähigkeiten durch Erfindungsgabe erweitert und fremde Einflüsse übernommen.

Bei den Pueblo-Indianern war es die Aufgabe der Frau Körbe zu flechten.

Info - Korbflechter I - III

Periode I: vor 100 v. Chr. vermeintl. Vorstufe der Anasazi-Tradition
Periode II: 100 v. Chr. bis 400 n. Chr. Erdgrubenhäuser und Beginn des Anbaus von Mais und Kürbis
Periode III: 400 bis 700 n. Chr. permanente Siedlungen, Mais, Kürbis und Bohne werden angebaut, Atlatl (Speerschleuder) wird durch Pfeil und Bogen abgelöst

Info 2 - Kochen

Das Korbinnere war mit Harz ausgelegt, damit das Wasser nicht entweichen konnte. Über Feuer konnte mit diesem Korb nicht gekocht werden. Um das Wasser zum Kochen zu bringen, wurden glühende Steine verwendet, die in den Korb gelegt wurden.