Die Indianer Südamerikas - Die Architektur der Inka


Das Gold und die unermeßlichen Schätze der Inka konnte Pizarro und seine Nachfolger zwar stehlen, aber die grandiosen Bauwerke der Sonnensöhne blieben weitgehend bis in die Gegenwart erhalten.

Ein Opfer der Eroberung durch die Europäer wurde allerdings Cusco, das man bis auf die Fundamente der Inka-Paläste und -Tempel abriß, auf die dann die Spanier ihre Häuser und Kirchen errichteten. Wie Cusco in seiner ursprünglichen, vorkolonialen Zeit einmal ausgesehen hat, konnte dank zahlreicher Schilderungen erster Europäer detailiert aufgezeichnet werden. Die Beschreibung von Cusco - siehe gleichnamige Webseite.

So Cusco meist nur in Fundamenten erhalten blieb, haben andere Inka-Städte, Bauwerke oder nur Teile davon ihre ursprüngliche indianische Gestalt behalten. Wenn wir die Ruinen oder auch nur die Reste der Paläste, Tempel und Festungen der Inka mit anderen amerikanischen Bauwerken anderer Kulturen mit prächtigen Fassaden und Friesen und mit Bildern dekorierte Paläste und Pyramiden vergleicht, so werden wir feststellen, dass die Bauwerke der Sonnenkönige monumentaler sind, aber viel schlichter ausfallen. Dekorationen fehlen ganz und die gewaltigen Steinquader wurden noch nicht einmal unter Verwendung von Mörtel so aneinander gefügt, dass heute - 500 Jahre nach ihrer Fertigstellung - niemandem es gelingt, eine Messerklinge in eine Fuge zu schieben.

Die Architektur der Inka entwickelte sich aus der schlichten Bauweise der Andenindianer. Die Bauwerke bestanden aus einem Raum und waren um einen vier- oder rechteckigen Innenhof - auf Quechua "Cancha" - herum angeordnet. In allen Inka-Städten gibt es mehrere solcher Canchas - der typische Baustil der Inka-Architekten.

Aus einfachen Beuernhütten entstanden atemberaubende Monumentalbauten wie beispielsweise die Festung "Sacsayhuaman".