Keramik in Südamerika der Chorrera, Machalilla und Valdivia
Der Wissenschaftler Carlos Zevallos Menéndez von der Universität Guayaquil und der Hobbyarchäologe Presley Norton unternahmen Grabungen im Jahre 1965 im Chanduy-Tal - genauer in Valdivia und in Colonche. Zwei Jahre lang trugen sie Schicht um Schicht ab und bargen Keramik der Machalilla, Chorrera und Guangala.
Diese Grabungen brachten eine Sensation zutage. Bei den Laboranalysen einige Jahre später konnte festgestellt werden, dass es sich um die älteste Siedlung Amerikas handelte. Doch Presley Norton mutmaßte, dass in der Provinz Guayas vielleicht eines Tages noch ein älterer Ort entdeckt werden könnte.
Um eine kontinuierliche Entwicklung der Keramik über drei Jahrtausende - also von der Valdivia- zur Chorrera-Kultur - zu erbringen, gibt es einen störenden Faktor die Kultur der Machalilla, deren Figuren kahlhäuptig sind, was den Betrachter eher als einen Rückfall in primitive Anfänge erscheinen muß.
Keramik der Valdivia
Keramik der Machalilla
Keramik der Chorrera
Statt Öl zu finden, entdeckte der englische Geologe Geoffrey Bushnell vor dem zweiten Weltkrieg in den Engoroy-Hügeln über der Ortschaft Libertad auf der Halbinsel Santa Elena schöne Erzeugnisse einer unbekannten Kultur - heute trägt sie den Namen Chorrera.
Die meisterhafte Keramik der Chorrera-Kultur entstand zwischen 1000 bis 300 v. Chr. An etwa 20 Orten wurde sie gefunden. Es handelt sich um Fundstellen, an denen nach heutiger Kenntnis die Zivilisation begann - im Valdivia-Machalilla-Gebiet, ein Gebiet zwischen dem Dorf Valdivia und dem Platz Real Alto. Chorrera liegt aber weit von der Küste entfernt - etwa 150 Kilometer. Das sich die Chorrera-Kultur so weit von der Küste ausbreitete und der Einfluß bis Mittelamerika und Peru reichte, liegt vor allem an der begehrten Keramik. Noch nie zuvor war eine Ware über solche Distanzen gehandelt worden.