Die Indianer Südamerikas - Inka: Handwerk & Webkunst


Alpakas Wenn der peruanische Indio - in dem Fall Inka - nicht seine Felder oder die des Inka bestellte, auch nicht in der Armee diente, so befaßte er sich mit Viehzucht von Lamas und verwandter Tierarten, hier vor allem mit dem Alpaka. Diese Tiere verwendete man als Schlacht- oder Lasttier oder wurde wegen der hervorragenden Wolle gezüchtet.

Ein wilder Urahn des Lama oder eine Kreuzung aus diesem war das Guanako. Es wurde von den Inka eingefangen, geschoren und vor allem die Weibchen und auch gut gebaute Männchen wieder in die Freiheit entlassen. Das schönste aus der Kamelfamilie - das Vikunja - lebte wie das Guanako in der Freiheit. Deren "Cumpi" genannte Wolle verarbeite man im Inka-Reich zu gleichnamigen Stoffen, die ausschließlich für den Herrscher und deren nächsten Verwandten gewebt wurden.

Die Webkunst der Inka

Die Wolle der Lama, Alpaka, Vikunja und Guanako wurde sowohl von Frauen als auch Männern versponnen und hochwertige Stoffe waren das Ergebnis. Wie im Handwerk so auch in der Verarbeitung von Wolle zu Stoffen stützten sich die Inka auf hervorragenden Handwerkstraditionen der altperuanischen Kulturen. Allerdings erreichten die Inka-Weber nie das künstlerische Niveau der Stoffe und Gewebe der Bewohner der im Süden befindlichen Halbinsel Paracas. Die Inka-Tuchmacher verwendeten neben der Wolle der südamerikanischen Kamelfamilie auch die Baumwolle.

Die zum Weben verarbeitenden Wolle wurde oftmals auch gefärbt. Dazu verwendete man beispielsweise die Samen des Advokadobaumes, die eine blaue Farbe ergaben. Für andere Farben kannten die Inka auch verschiedene Erze wie Kupfer und Zinn. An Tuniken der Würdenträger nähte man auch Gold- und Silberplättchen an.

Um aus der Wolle Stoffe und Gewebe herzustellen, kamen drei verschiedene Arten Webstühle zum Einsatz - auf Quechua als Ahuana bezeichnet.

Das Handwerk der Inka

Goldmaske Goldfigur, die in Menschengröße aus purem Gold hergestellt wurde. Ein Handwerkszweig in Tahuantinsuyus war die Töpferei. Auch für die Herstellung von keramischen Erzeugnissen griffen die Inka auf Traditionen der hochentwickelten und qualitativ hochstehenden Töpferkunst älterer Kulturen Perus zurück. Ganz besonders sind in dieser Kunst die Mochica zu nennen.

Die alten Peruaner kannten allerdings noch keine Töpferscheibe. Trotzdem weisen ihre Erzeugnisse eine hohe Qualität auf. Hergestellt wurden Kult- und Gebrauchsgegenstände, die aus Ton geformt worden, jedoch auf nur wenige Formen beschränkt war. Die Produktpalette bestand aus riesigen Kochgefäßen in roter Farbe, Eßschalen, dreibeinigen Töpfen und mehr.

Handwerklich waren die Produkte sorgsam gearbeitet und wiesen eine reiche, vierfarbige Bemalung auf, die meist aus geografischen Ornamenten, aber auch aus Darstellungen von Vögeln, Fischen, Schmetterlingen und Pflanzen bestand.

Im Inka-Land gab es ausreichend Material zur Herstellung von Keramik. Feuchter Ton wurde solange geknetet bis ein lockerer Brei entstand, den man in einigen Gegenden noch quarzhalige Substanzen beimischte, um ein festeres Ausgangsprodukt zu erhalten.

Die Inkas kannten bereits ein in Südamerika entwickeltes Verfahren des Pressens von Ton in feste Formen. Damit war es möglich, ganze Serien eines gleichen Erzeugnisses herzustellen. Diese durch ein halbindustrielles Verfahren produzierte Keramik wies noch dazu eine gute Qualität auf. Mit genannter Methode waren die Inka schon in der Lage eine Art Serienfertigung zu betreiben. Für das Brennen dieser Keramik kannten die Töpfer eine Art Brennofen.

Neben Ton verarbeiteten die Inka auch Holz. Von diesen Arbeiten ist aber nur wenig erhalten geblieben. Meist stellten sie aus diesen Produkt eine Art Becher her - dem sogenannten Kera, der oft mit Bildnissen des Herrschers oder anderer Würdenträger des Reiches verziert waren. Diese Erzeugnisse erreichten aber kein besonders hohes Niveau in diesem Handwerk.

In der Metallver- und -bearbeitung übertrafen die alten Peruaner fast alle anderen altamerikanischen Kulturen. Und hier speziell hier wurden Edelmetalle, aber vor allem das Gold verarbeitet. Es stand im Mittelpunkt des gesamten Staates und des gesamten Lebens. Deshalb wurde auch das Inka-Reich oft als Goldland bezeichnet.

derzeitiger Stand - wird noch daran gearbeitet.