Die Errungenschaften der Indianer - Mimbres-Keramik


Typische Mimbres-Keramik Während im Osten der Vereinigten Staaten sich die Hopewell- und Mississippi-Kultur entwickelten, gab es etwa zur gleichen Zeit im Südwesten drei andere Haupttraditionen. Die bekanntesten waren die Anasazi im Gebiet der heutigen Staaten Utah, Colorado, Arizona und New Mexico. Im Südwesten hatten die Hohokam als zweite Hauptgruppe, die schlechtesten klimatischen Bedingungen der Sonora-Wüste. Die dritte große Kulturgruppe bildeten die Mogollon-Leute, die südlich der Anasazi entlang der Grenze von Arizona und New Mexiko in den gleichnamigen Bergen lebten.

Mimbres-Keramik entsteht zur Zeit als die Anasazi in der Pueblo-III-Periode lebten. Nicht die Anasazi waren die Künstler dieser Keramik, sondern die Mogollon-Leute - besser ein Zweig dieser Tradition - die man anfangs als eine lokale Gruppe der Anasazi ansah.

Die Mogollon-Künstler lebten zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert in einigen Dörfern am Flußlauf des Mimbres. Als Werkzeug verwendeten sie wie alle Künstler dieser Gegend einen Pinsel aus Yucca-Fasern, an dessen einen Ende die Fasern zu Haaren auseindergezogen waren. So fein war der Strich, dass der Künstler auf knapp zwei Zentimeter Breite 15 parallele Linien nebeneinander ziehen konnte. Die schönsten Keramik-Stücke waren wahrscheinlich Zeremonialzwecken vorbehalten.

Typische Mimbres-Keramik Die Farbe wurde aus einem Gemisch aus Lehm, Wasser und pulverisiertem Hämatit hergestellt.

Die Mimbres-Keramik umfaßt eine ganze Palette von abstrakten bis zur gegenständlichen Kunst. Die Töpfer aus dem Mimbres-Tal waren außergewöhnlich phantasievoll, was die Gestaltung ihrer Keramik anging. Neben geometrischen Figuren findet man auf ihren Keramiken Insekten, Grashüpfer, Fische, Bergschafe, Eidechsen und Vögel aber auch Fabelwesen.

Dieser Ideenreichtum ist eigentlich nur einer Mischkultur eigen. Hier waren es aber nur Mogollon-Leute, deren Phantasie vielleicht durch ihre Nachbarn den Anasazi angeregt wurde.

Die Arbeiten, die aus dem 3. Jahrhundert stammen, weisen noch keine Verzierung auf. In Gefäßen dieser Keramik wurden Samenkörner aufbewahrt.

Zahlreiche Fundstücke kann man heute in Museen, aber auch in Privatsammlungen bewundern.