King Philip, Oberhäuptling der Wampanoag


King Philip war Oberhäuptling der Wampanoag - einem Algonkin-Stamm. Sein indianischer Name war Metacom oder Metacomet. Nach seiner Taufe kam er in einer Schule der Weißen. King Philips Vater war der berühmte Sachem Massasoit. Dieser hatte die Engländer noch freundlich empfangen und sie beim Aufbau ihrer Kolonie Plymouth bis zu seinem Tod im Jahre 1662 geholfen. Er besaß sogar freundschaftliche Kontakte zu den Siedlern.

King Philip erkannte bald, dass es für seinen Stamm nur eine Rettung gab, sich von den Siedlern zurückzuziehen. 1671 unternahmen die Engländer einen Feldzug gegen die Narraganset mit dem Ziel, sie zu unterwerfen. Die Siedler zwangen den Stamm die Herrschaft von Plymouth anzukennen, sonst gäbe es Krieg. 100 Pfund Tribut wurden Metacom auferlegt jährlich an die Engländer zu bezahlen, womit er einverstanden war. Somit konnte er erst einmal Zeit gewinnen.

Die Feindseligkeiten zwischen King Philips-Leuten und den Siedlern nahmen unaufhörlich zu, so dass am 26. Juni 1675 der Krieg ausbrach. Der Grund für den Kriegsausbruch war ein getöteter Indianer, der für die Engländer spionierte. Nun konnten die Siedler mit den verhaßten King Philip und seinen Leuten abrechnen. Metacom traf heimliche Kriegsvorbereitungen. Die Kolonisten verlangten von King Philip seine Schandtaten zuzugeben. Als die Indianer auch noch die Feuerwaffen abgeben sollten, zog der Häuptling mit seinen Anhängern in die Sümpfe von Pocasset. Die verfolgenden Briten mußten eine schwere Niederlage in Kauf nehmen. Nach diesem großartigen Sieg waren auch andere Stämme bereit mit King Philip in den Krieg zuziehen.

Metacom verbündete sich mit den Narraganset von Rhode Island, dessen Oberhäuptling der mächigte Canonchet war, mit den Pequot aus Connecticut und weiteren Stämmen. Ninigret, ein Sachem der Narraganset, war gegen die Teilnahme seiner Krieger am Krieg, der als King Philip-Krieg in die Geschichte einging. Dadurch wurden seine Anhänger von den Engländern in Ruhe gelassen. Der Mohegan-Sachem Uncas, der einst Rivale von King Philip war, schloß sich mit 500 Bogen- und Gewehrschützen den Briten an. Auch die zum Christentum übergangenen Indianer kämpften auf seiten der Siedler.

Mit dem Krieg den nun King Philip begann, kamen die Briten nicht mehr zur Ruhe. Zwölf Siedlungen und zahlreiche Farmen gingen in Flammen auf. Aber die Engländer rächten sich. Es dauerte zwar bis September bis eine Truppe unter der Führung von Joshua Winslow zusammengestellt war, aber dann wurde das Winterlager der Narraganset überfallen. Die Kolonisten gingen mit extremen Grausamkeiten gegen die Indianer vor. Nun beteiligten sich alle befreundeten Stämme von King Philip an den Krieg. Auf beiden Seiten kam es zu ungeheurer Brutalität und zu erbarmungslosen Zerstörungen. Als die Munition der verbündeten Stämme sich dem Ende neigte, konnten sich immer mehr Schützen nicht mehr an den Kampfhandlungen beteiligen, so dass die Schlagkraft der Indianer stark sank. Dieses Mißgeschick nutzten nun die Kolonisten für sich aus, so dass zahlreiche Indianerdörfer in Flammen aufgingen und Hunderte von indianischen Frauen und Kindern niedergemacht wurden. Die diesem Gemetzel entgingen wurden mit ihren Männern in den heimatlichen Wigwams lebendig verbrannt.

King Philip wollte nun die Entscheidungsschlacht. Als die Lage für die Kolonisten immer aussichtslos wurde, kamen ihnen die verbündeten Irokesen zu Hilfe und King Philip wurde bei diesem Scharmützel geschlagen. Im Sommer 1676 ließ King Philip den Kriegsrat einberufen. Dieser konnte die prekäre Lage aber nicht mehr retten. Als von den Briten für die Ergreifung Metacom eine Belohnung ausgesetzt wurde, fand sich schnell ein Verräter. Bei einem Gefecht am 12. August 1676 wurde King Philip in seinem Versteck getötet.