Die Indianer Nordamerikas - Prärie-Indianerstämme
Akasquy
Anadarko
Arapaho
Arikara
Assiniboin*
Blackfoot
(Piégan)
Blood
Caddo
Cheyenne
Coaque
Comanchen
(Kwahadi)
Crow
D(L)(N)akota
Flandreau
Gros Ventres
Hainai
Hidatsa
Iowa
Kansa
Karankawa
Kichai
Kiowa
Kite
Mandan
Mascouten
Mesquites
Missouri
Muruam
Nacachau
Nacaniche
Nacogdoche
Omaha
Oneota
Osage
Oto
Pawnee
Ponca
Quapaw
Sarsi
Tonkawa
Waco
Wichita
Winnebago
Yatasi
Akasquy
Die Akasquy sind ein Stamm der am Brazos River in Texas lebte und heute ausgestorben ist.
Ihre Kleidung bestand aus Bisonhaaren und war mit Vogelfedern geschmückt. Im Jahre
1858 wurden die letzten Akasquy von Texas-Rangern in einem Gemetzel abgeschlachtet.
Anadarko
(auch: Anadaca, Anadacao, Anadahcoe, Nadko). Die Anadarko sind ein Stamm der
Caddo-Sprachfamilie, der in Osttexas beheimatet war. Ihre Behausung war die Fell- oder
Strohhütte. Hauptsächlich ernährten sie sich von der Pflanzenanzucht
und von Wild. Das Wort "Anadarko" kommt aus der Caddo-Sprache und bedeutet
"Die den Honig der Hummel essen". 1541 kam De Soto als erster Weißer mit ihnen
in Kontakt. Bei einer Erhebung im Jahre 1763 durch die Franzosen wurden die Anadarko
der Caddo-Sprachgruppe zugeordnet. Krankheit und Kriege dezimierten die Anzahl des
Stammes. Durch einen Vertrag von 1835 wurden die Anadarko auf die Westseite des Brazos
River abgedrängt. Am 15. Mai 1846 wurden die 450 Stammesangehörigen unter
dem Schutz der Vereinigten Staaten gestellt. Bei Fort Belknap in Texas wurden 1857 die
letzten 200 Anadarko in einem Reservat angesiedelt. Im Jahre 1857 kam es mit
weißen Siedlern zum Krieg, dem eine Zwangsumsiedlung am 1. August 1859 in das
Indianerterritorium Oklahoma zur Folge hatte. Nach Ausbruch des amerikanischen
Bürgerkrieges im Jahre 1861 unterzeichnete der damalige Häuptling Jose
Maria einen Vertrag mit den konföderierten Südstaaten. Der Stamm der
Anadarko wurde von den Südstaatlern gut behandelt. Bei einer statistischen
Erhebung wurden im Jahre 1950 ca. 449 Anadarko registriert. 1985 wurden bei der
Anadarko-Behörde in Oklahoma 1.218 Anadarko und Caddo gezählt.
Arikara Häuptlinge der Arikara
(Ari-ka-ri = Elchgehörn oder gehörnter Elch). Sie gehören der
Caddo-Sprachfamilie an und siedelten sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus Nebraska
kommend in North Dakota am Missouri an. Sie wurden bald als Pawnee oder Ree bekannt.
Das zahlreiche Volk wurde von den Franzosen in den frühen Jahren der Besiedlung
auch als "Weiße Pawnee" benannt. Die US-Amerikaner bezeichneten sie als "gute
Indianer", da sie friedfertig waren und deshalb oft als Scout der US-Armee wertvolle
Späherdienste in den Kriegen gegen die Dakota leisteten. Das sie sich so verhielten,
muß wohl daran liegen, dass sie vor Besitznahme des Westens durch die Weißen
primitiv und schlecht bewaffnet waren und von Nachbarstämmen, die bereits von den
Franzosen Feuerwaffen erhalten hatten, abgeschlachtet wurden. Ein General mit Namen
Eno, der Colonel Custer nicht vor der totalen Vernichtung seiner Truppen bewahren
konnte, sprach von den Atsina-Spähern folgendes: Sie sind anspruchslos, treu und
zuverlässig wie gute abgerichtete Hunde. Der Dank der Weißen dafür waren
die Pocken, die den zahlmäßig großen Stamm dezimierten. Ihre Nachkommen
leben heute mit den Hidatsa und Mandan zusammen in einem Reservat in Montana.
Assiniboin
Siehe Assiniboin
Blood
Siehe Blackfoot
Caddo
Die Caddo waren ein mächtiger Volksstamm der gleichnamigen Sprachfamilie. Das Volk
der Caddo setzte sich aus mehreren Einzelstämmen zusammen: Adais, Anadarko,
Cahinnios, Eyeish, Hainai, Kadohadachos, Nabedache, Nacagdoches, Nacono, Namidish,
Nanatsoho, Nasoni, Natchitoches, Neches und Yatasi. Bereits in vorkolumbischer Zeit
wanderten weitere Caddo-Stämme nach Norden, so die Wichita in den heutigen US-Staat
Kansas, die Kitsai und Pawnee nach Nebraska und die Arikara nach Norddakota. Das Wort
"Texas" - heutiger US-Bundesstaat - ist die Abwandlung eines Caddo-Wortes. Die
Angehörigen der Unterstämme nannten sich selbst "Tayshas", was soviel wie
"Verbündete" oder "Freunde" bedeutete. Mit diesem Begriff bezeichneten die spanischen
Eroberer und Kolonisten das gesamte Gebiet nördlich des Rio Grande del Norte und
machten "Land der Tayshas" daraus, den Namen kürze man später in "Land Tayshas",
dann in "Taychase" und später wurde "Texas" daraus. Die Caddo waren Ackerbauern und
lebten in den fruchtbaren Gebieten von Louisiana und Mississippi. Im Jahre 1835 vertrieb
man sie nach Nordost-Texas, von wo aus sie 1872 in eine eigene Reservation ins
Indianerterritorium Oklahoma umgesiedelt wurden. 630 Caddo-Indianer wurden bei einer
Zählung im Jahre 1930 registriert.
Atakapans: Sie waren eine Dialektgruppe innerhalb der Caddo-Sprachfamilie.
Avavares: Sie sind möglicher Weise eine Untergruppe der Caddo-Sprachfamilie.
Avoyelles: Das Wort "Avoyelles" bedeutet im Deutschen "Die Vipern". Auch sie sind ein Stamm des Caddo-Familie, der in Dörfern nahe des Red Rivers im heutigen Louisiana beheimatet war.
Atakapans: Sie waren eine Dialektgruppe innerhalb der Caddo-Sprachfamilie.
Avavares: Sie sind möglicher Weise eine Untergruppe der Caddo-Sprachfamilie.
Avoyelles: Das Wort "Avoyelles" bedeutet im Deutschen "Die Vipern". Auch sie sind ein Stamm des Caddo-Familie, der in Dörfern nahe des Red Rivers im heutigen Louisiana beheimatet war.
Coaque
Sie waren ein kleiner Stamm, der vor der Küste von Texas auf der Insel Malhado
Island beheimatet war. An ihrer Insel strandete der Konquistador Cabeza de Vaca.
Flandreau
Die Flandreau waren einst Santee-Dakota, die sich aber von diesen trennten. Die kleine
Gruppe siedelte sich im heutigen US-Bundesstaat Nebraska an.
Gros Ventres Häuptlinge der Gros Ventres

Hainai
Die Hainai gehören der Caddo-Sprachfamilie an und ihre Heimat war das heutige Texas.
Sie bewohnten Strohhütten und ernährten sich von Mais. Die Hainai sind verwandt
mit den Caddo und gehörten mit den Hasininai zu den Völkern des Caddo-Bundes.
Ihr Name stammt von dem Wort "nayano" ab und bedeutet "Volk". Der Stamm der Hainai wurde
im Jahre 1542 von De Soto und 1687 von La Salle besucht. Früher war das heutige Dorf
im Nacogdoches County ein Ort wichtiger Zeremonien. Im Jahre 1716 wurde eine katholische
Missionsstation an dieser Stelle gegründet. Die Hainai kämpften während
des Bürgerkrieges auf der Seite der Südstaaten. Im Anschluß siedelten sie
sich im Wichita-Caddo-Reservat an. Letztmals wurde der Stamm im Jahre 1876 mit 30 Personen
registriert. Zwölf Jahre zuvor waren es immer noch 150 Stammesmitglieder.
Hidatsa
(= Weidenvolk). Sie sind ein Stamm der Sioux-Sprachfamilie. Aus ihm gingen die Apsarokee
und Crow hervor. Sie wanderten in historischer Zeit aus der Minnesota Region zum oberen
Missouri und schlossen sich dort den Mandan an. Sie wohnten an einem Nebenfluß des
Missouri - am Knife River - in North Dakota in kuppelförmigen Erdhäusern und
hatten befestigte Dörfer. Sie bauten Mais und Gemüse an und beschäftigten
sich außerdem mit der Töpferei. Die Hidatsa nannte man auch früher
Big Bellies oder Gros Ventre (= Dickbäuche). Nicht verwechseln mit den Atsina, die
auch als Gros Ventre bezeichnet worden. Von den Dakota wurden sie Minnitari genannt was
soviel heißt wie "am anderen Ufer leben". Im Jahre 1837 wurden die Mandanen von
einer verheerenden Blatternepidemie dezimiert. Nur etwa 100 Überlebende gab es, die
sich den Hidatsa anschlossen. Auch heute leben die Hidatsa in North Dakota in der
Fort-Berthold-Reservation. Bei einer Zählung im jahre 1937 wurden 731 Hidatsa und
Mandan registriert. Die Hidatsa galten als kriegerisch und führten ausgedehnte
Kriegszüge gegen ihre Feinde durch. War der Kriegszug erfolgreich, führten die
Frauen den Skalptanz auf. Vor einer Büffeljagd im Winter wurde der traditionelle
Schneeschuhtanz getanzt, und im Sommer der Büffeltanz. Den Winter vertrieben sich
die Hidatsa im Spiel.
Iowa Häuptlinge der Iowa
(wahrscheinlich vom Dakota-Wort Ayuhwa, Sleepy People, Schläfriges Volk).
Sie sind ein Volksstamm der großen Sioux-Sprachfamilie und waren am unteren Missouri
beheimatet. Sie waren ein Volk von ca. 1.000 Stammesangehörigen. Die Iowa betrieben
Ackerbau und gingen der Jagd nach Büffeln und Rotwild nach. Ihre Behausung glich
in seiner Form der eines Backofens, die mit Erde bedeckt waren. Bei ausgedehnten
Jagdzügen verwendeten sie auch das Tipi. Ihre Riten glichen der des östlichen
Waldlandes. Der Zauberer wurde bei einem rituellen Akt scheinbar erschossen, bevor er
wieder zum Leben erweckt wurde. Die Erbeutung eines Skalps war bei den Iowa unbedeutend.
Wenn ein Krieger zweimal ein Coup gelang oder die Waffen des Feindes erbeutete, galt er
als berühmter Krieger. Pferdediebstahl stand auch vor dem Skalp. Wurde ein Krieger
im Kampf verletzt und von einem Stammesangehörigen errettet, brachte dies besondere
Ehre.
Kansa
Die Kansa sind ein Stamm der großen Sioux-Sprachfamilie, der im Süden am
unteren Missouri wohnte. Sie waren verwandt mit den weiter nördlich lebenden
Omaha und Ponca und mit den im Süden wohnenden Osage und Quapaw. Sie betrieben
Ackerbau, jagten aber auch Büffel und Rotwild. Für Wanderungen benutzten sie
das Tipi, sonst lebten sie backofenförmigen Behausungen. Die Trecks der Weißen,
die sich Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Santa-Fé-Trail meist in Ost-West-Richtung
bewegten, wurden nicht angegriffen, da sich die Kansa friedlich verhielten. Die Krieger
der Kansa trugen auf glattrasiertem Kopf einen Haarkamm.
Karankawa
Sie waren eine Dialektgruppe der großen Sioux-Sprachfamilie, die an der
Golfküste des heutigen Staates Texas beheimatet waren. Als Cabeza de Vaca im Jahr
1528 an der Golfküste mit seinen Gefährten Schiffbruch erlitt, machte er
die Aussage über die Karankawa, dass sie das miserabelste und primitivste Volk der
Küste von Texas wären. Sie wurden gejagt und vollständig ausgerottet.
Die letzten ihres Stammes wurden noch vor dem Bürgerkrieg getötet.
Kichai
Sie waren ein Stamm der Caddo-Sprachfamilie, der in Texas beheimatet war. Die Kachai
waren friedliche Ackerbauern, wie ihre stammesverwandten Tawakoni, Waco und Wichita.
Sie wurden von den Weißen fast völlig ausgerottet, so dass nicht viel mehr
als ihr Name übrigblieb.
Kite
Die Kite gehören der Sioux-Sprachfamilie an und lebten in Tipis in der Black Hills.
Hauptsächlich ernährten sie sich von der Jagd.
Mascouten
Sie sind ein Stamm der Algonkin-Sprachfamilie an und lebten in Tipis. Ihre Nahrung bestand
aus Fleisch und aus pflanzlichen Produkten.
Mesquites
Die Mesquites sind ein kleiner Stamm, der um 1716 in Texas am Rio Grande, am Rio Brazos
und bei San Antonio de Bexar beheimatet waren. Ihr Name wurde von dem
Mesquite-Dornbuschgebiet abgeleitet. Hier lebten und ernährten sie sich.
Missouri
Die Missouri sind ein Stamm der Sioux-Sprachfamilie. Sie wohnten im Süden am Missouri
River im heutigen Kansas. Die Missouri gingen dem Ackerbau nach, jagten Büffel,
Antilopen und Rotwild. Ihre Anzahl war nie höher als 1.000 Stammesmitglieder. Im
Jahre 1798 hätten die Sauk und Fox sie bald vernichtet. Sie sind dann aber zu Beginn
des 19. Jahrhunderts von den Osage so vernichtend geschlagen worden, dass der Stamm
als Einheit unterging. Die letzten Stammesmitglieder wurden von den Iowa und Oto
aufgenommen.
Muruam
Die Muruam sind eine kleine Gruppe von Indianern, die sich aus Tonkawa und Ticmamare
zusammensetzten. Sie wurden um das Jahr 1720 in den Missionen von San Antonio de Bexas
im heutigen US-Staat Texas katholisch getauft.
Nacachau
Sie sind ein Volksstamm aus Texas. Die Nacachau wurden 1691 vom spanischen Entdecker
Francisco de Jesús Maria erstmals erwähnt. Für diesen Stamm wurde kurz nach
ihrer Entdeckung eine Mission errichtet, die den Namen Mission San Francisco de los Neches
erhielt und unter diesen Namen bekannt wurde.
Nacaniche
Sie sind ebenfalls ein Volksstamm aus Texas, der am Trinity River lebte und der
Caddo-Sprachfamilie angehört. Die Nacaniche wurden 1690 von den Franzosen entdeckt
und kamen im 19. Jahrhundert unter die Herrschaft der Nacogdoches.
Nacogdoche
Die Nacogdoche waren ein größerer Stamm, der in Texas lebte. An der Stelle
wo sich ihr Hauptdorf befand, ist eine texanische Stadt mit gleichen Namens errichtet
worden.
Omaha
Das Wort "Omaha" bedeutet "Jene, die gegen den Wind gehen". Er war ein Stamm der
großen Sioux-Sprachfamilie. er lebte im nordöstlichen Nebraska rechts und
links des Missouris. Neben der Jagd nach Bisons, Antilopen und Rotwild ernährten
sich die Omaha auch durch den Ackerbau und den Fischfang. Die Fische wurden entweder
mit dem Pfeil und Bogen oder mit einem speziellen Fischspeer gefangen. Durch diese
Fülle in ihren Jagdgründen hatten sie ein sorgenfreies Leben. Sie wohnten
in backofenf&oumLrmigen Häusern, die sie mit Erde bedeckten, nur während der
Büffeljagd verwendeten sie das Tipi. Ihre Kultur war höher als die der Teton.
Statt Clans gab es bei den Omaha sogenannte Moities (franz. abgeleitet moitié =
Hälfte), die als Himmel und Erde bezeichnet worden. Der Sonnentanz war ihnen
unbekannt. Als Haartracht der Krieger gab es nur die Skalplocke wie es bei den
südlichen Sioux üblich war, sonst war der Kopf kahlrasiert. Ihre Kleidung
bestand aus Wildleder mit reich verzierten Stickereien aus Stachelschweinborsten. Die
Omaha gingen 1854 in ihre Omaha-Reservation in Nebraska.
Oneota
Die Oneota sind ein Volksstamm der Sioux-Sprachfamilie, der bis zum 17. Jahrhundert im
US-Bundesstaat Nebraska lebte.
Osage Häuptlinge der Osage
Osage entstand aus dem Osage-Wort "Wazhazha". Die Osage waren ein südlicher Stamm
der Sioux-Sprachfamilie. Ihre Heimat lag im südlichen Missouri und nördlichen
Arkansas. Sie betrieben Ackerbau, jagten Rotwild und Antilopen und gingen auch auf
Büffeljagd. Die Hütten waren oval oder rechteckig, besaßen gerade
Wände und hatten gebogene Dächer aus Häuten oder Matten. Sie waren 9 bis
30 Meter lang, 4,5 bis 6 Meter breit und hatten eine Höhe von 3 Metern. Für die
Büffeljagd verwendeten sie Tipis, um den Bisons durch ihr Stammesgebiet folgen zu
können. Da sie nahe den Büffelwegen wohnten, verfügten sie über
ausreichend viele Büffelhäute. Der Stand ihrer Kultur war höher als die
der Dakota. Grund dafür waren ihre anspruchsvolleren Rituale. Der Stamm war in
Moities eingeteilt, die einen Gegensatz andeuteten und "Krieg" und "Frieden" genannt
wurden. Sonst glichen sie anderen Sioux-Stämmen. Die Krieger trugen auf ihren
glattrasierten Schädel einen Kamm als Haartracht. Die Kleidung der Osage bestand aus
Wildleder, das mit Perlstickerei und Wildschweinborsten verziert war. Sie besaßen
auch gute Kenntnisse in der Matten- und Korbflechterei. Anfang des 19. Jahrhunderts kam
Tecumseh zu den Osage, um sie für seinen Bund zu gewinnen. Er wurde zwar
gastfreundlich aufgenommen, aber für seine Idee hatten sie kein Interesse. Die Osage
wurden durch ihre militärgesellschaftliche Ordnung berühmt, aber auch durch
ihre Feindschaft zu den südlichen Reiterstämmen. Sie lebten von 1839 in einem
Reservat im Indianerterritorium von Oklahoma. Sie übernahmen hier die Kleidung der
Weißen, die Krieger ließen sich ihre Haare schulterlang wachsen und sie
blieben friedlich. Sie stellten früh die uniformierte Osage Indian Police auf, damit
innerhalb ihrer Reservation Ruhe und Ordnung herrschte. Ab 1855 zogen Siedlertrecks durch
ihr Schutzgebiet. Die Polizeitruppe achtete darauf, dass es nicht zu Überfällen
durch Banditen kam.
Als auf ihrer Reservation in Oklahomae Erdöl gefunden wurde, hatten sie für kurze Zeit die größte Einkommensquote der Welt. Mit diesem Geld konnte der Stamm saniert werden. Sie wurden wohlhabend und unterstehen nicht mehr der Treuhänderschaft der US-Regierung. Heute erhält ein Osage neben sonstigen Einkünften auch ein Jahreseinkommen aus bestehenden Ölverträgen von etwa 3.500 EUR. 1937 lebten noch 3.649 Stammesangehörige, deren Anzahl auf mehr als 5.000 Personen anstieg.
Als auf ihrer Reservation in Oklahomae Erdöl gefunden wurde, hatten sie für kurze Zeit die größte Einkommensquote der Welt. Mit diesem Geld konnte der Stamm saniert werden. Sie wurden wohlhabend und unterstehen nicht mehr der Treuhänderschaft der US-Regierung. Heute erhält ein Osage neben sonstigen Einkünften auch ein Jahreseinkommen aus bestehenden Ölverträgen von etwa 3.500 EUR. 1937 lebten noch 3.649 Stammesangehörige, deren Anzahl auf mehr als 5.000 Personen anstieg.
Oto
(= Die Wollüstlingen). Die Oto sind ein Stamm der Sioux-Sprachfamilie, der beiderseits
des Missouri im heutigen Nebraska lebte. Sie zählten etwa 1.000 Stammesangehörige.
Die Oto jagten Rotwild und Antilopen, betrieben Ackerbau und gingen auch auf Büffeljagd.
In der Zeit der Büffeljagd wohnten sie in Tipis, sonst in backofenförmigen Behausungen,
die mit Erde bedeckt waren. Ihre Riten glichen denen des östlichen Waldlandes. Die
Krieger trugen als Haartracht einen Kamm auf abgeschorenen Kopf. Ihre Kleidung bestand
aus Wildleder, die reich verziert war. Sie waren verbündet mit den stammesverwandten
Omaha und Ponca. Im Jahr 1854 gingen sie in ihr eigenes Reservat, welches sich zwischen
dem nordöstlichen Kansas und dem südöstlichen Nebraska erstreckt.
Quapaw
(= Sioux-Wort: "Flußabwärts" oder "Unteres Stromvolk"). Sie sind ein
sogenannter Außenseiterstamm der Sioux-Sprachfamilie, der am Arkansas River und
Mississippi beheimatet war. Sie wurden erstmals im Jahre 1541 von den Spaniern besucht.
Die Grenze des Sioux-Gebietes verlief im 17. Jahrhundert oberhalb des westlichen Ufers
des Mississippi. Die Quapaw waren der südlichste Stamm der Sioux. Im Norden ihres
Gebietes lag das der stammesverwandten Osage und im Süden schloß sich das der
Chickasaw an. Sie bauten um ihre Dörfer Pfahlzäune, was nicht typisch für
Plain-Indianer war. Sie wurden umgesiedelt ins Indianer-Territorium. In ihrem Reservat
wurde Blei und Zink gefunden, was sie zu reichen Menschen machte.
Ozark: Die Ozark sind ein Unterstamm der Quapaw, die in den heutigen US-Bundesstaaten Missouri und Arkansas beheimatet waren. Von den Franzosen wurden sie Aux Arcs genannt.
Ozark: Die Ozark sind ein Unterstamm der Quapaw, die in den heutigen US-Bundesstaaten Missouri und Arkansas beheimatet waren. Von den Franzosen wurden sie Aux Arcs genannt.
Sarsi
Die Sarsi waren ein Stamm der Déné-Sprachfamilie, die nordwestlich der Blackfoot in Kanada
(nicht verwechseln mit den Blackfeet [Zweigstamm der Teton-Dakota]) beheimatet waren und
unter den Schutz der Blackfoot standen.
Tonkawa
Ihr Name ist abgeleitet vom Waco-Wort tonk-a-weya, was soviel heißt wie
"Jene, die zusammenbleiben". Sie gehören zur Dialektgruppe der Sioux.
Die Tonkawa waren mit den Karankawa verbündet, die im Süden von ihnen lebten.
Für Zeremonien verwendeten sie ab dem 17. Jahrhundert den Peyote - eine Kaktusfrucht.
Wegen ihres Kannibalismus, den sie aus religiösen Gründen zelebrierten, wurden
die Tonkawa bis 1856 von ihren Nachbarstämmen, Texanern, Mexikanern wie auch von
den Spaniern verfolgt. Durch diese Verfolgung wurde der Stamm fast ausgerottet, obwohl sie
neben ihren Feinden auch Freunde hatten. Sie waren bei ihren feindselig gesinnten Nachbarn
wegen ihrer Grausamkeiten gefürchtet. Ein Gefangener wurde von den Tonkawa
adoptiert, der später ihr berühmtester Häuptling wurde. Die Spanier nannten
ihn El Mocho, was soviel heißt wie "Der Abgeschnittene", da er im Kampf
mit einem Osage sein rechtes Ohr eingebüßt hatte. Er organisierte zusammen mit
den Apachen eine Ratsversammlung. Grund dieser Angelegenheit war die Vereinigung beider
Stämme gegen die Spanier. Dieser Versammlung wohnten 4.000 Apachen und Tonkawa
bei. Sie tauschten Pferde gegen französische Gewehre ein. Das Bündnis
währte aber nur kurze Zeit. Bei Verhandlungen mit den Spaniern wurde El Mocho
ermordet. Die Tonkawa wurden 1856 wie auch ihre Erzfeinde den Comanchen und Kiowa in eine
Reservation umgesiedelt. Trotzdem, dass sie ihre grausamen Bräuche beendet hatten,
waren sie durch ihre Feinde wie auch durch Krankheiten stark dezimiert worden. Sie dienten
nun ihren Feinden - den Texanern - als treue Scouts gegen die Comanchen wie auch anderen
Indianer-Stämmen. Wegen Extremisten wurden alle Texas-Indianer unter ihnen auch
die Tonkawa ins Indianerterritorium umgesiedelt. Die Reservation der Tonkawa war am
Washita-River. Stämme aus Ost-Texas, ehemalige Feinde der Tonkawa und welche
die von der Tonkawa-Scoutmiliz bekämpft wurden waren, siedelte man in ihrer Nähe
an. Voller Haß töteten sie mehr als 100 Tonkawa, sodass ihre Zahl auf etwa 100
Stammesangehörige dezimiert wurde. Auch dies konnte ihren Kampfgeist nicht
schmälern. Die Tonkawa leisten 1874 ausgezeichnete Scoutdienste auf seiten ihrer
Verbündeten, den Kwahadi-Comanchen, Kiowa und Cheyenne im Palo Duro Canyon
als Colonel Mackenzie gegen sie aus Fort Concho vorrückte.
Waco
(= Honeches, Houeches, Huanchane). Sie gehören der Caddo-Sprachgruppe an. Ihr
Stammesgebiet lag im östlichen Texas, wo sie in Kuppelförmigen
Strohhütten wohnten. Sie bauten Mais an und lebten ferner von der Jagd. Sie wurden
von den Franzosen 1719 entdeckt, wo sie noch an den Ufern des Arkansas in Oklahoma
lebten. Von dort zogen sie an den Brazos River nach Texas. Die Waco wurden 1859 ins
Indianerterritorium umgesiedelt. Hier lebten sie mit den Wichita zusammen. Später
verlegte man sie in die Wichita-Caddo-Reservation. Ihre Zahl war zu dieser Zeit auf 114
Stammesangehörige geschrumpft. Später verschmolzen sie mit anderen
Stämmen. Am Ende des 19. Jahrhunderts sind noch 37 Personen registriert wurden.
Wichita
(Ousita, Panis, Tawakoni, Tawehash, Towiache, Wusita)
(Eigenname: Towihaedshi). Sie sind ein Volksstamm der Caddo-Sprachfamilie. Die Wichita
wurden von Kansas nach Nord-Texas abgedrängt. In ihrer neuen Heimat am Red River
wohnten sie in Dörfern aus Grashütten und lebten vom Ackerbau. Neben dem Anbau
von Früchten gingen sie auch auf Büffeljagd. Später als die Kiowa in ihr
Land kamen, die sich hauptsächlich von Büffeln ernährten, begann ein
intensiver Handel zwischen beiden Völkern. Die Wichita spezialisierten sich auf den
Maisanbau, den sie erweiterten, und erhielten für ihn im Tausch Dörrfleisch und
Bisonfelle. Durch diese engen Beziehungen standen die Wichtita unter dem Schutz der
kriegerischen Kiowa, obwohl sie selbst tapfere Krieger waren. Als Texaner in ihr Land
kamen und mit der Ausrottung aller Indianer begannen, wurden die Wichita stark dezimiert.
Sie siedelten daraufhin freiwillig 1859 in eine Reservation im Indianer-Territorium
von Oklahoma. Dort erhielten sie Schutz von den Fünf zivilisierten Nationen. Als
die Kiowa in einem benachbarten Reservat angesiedelt wurden, begannen wieder der
Tauschhandel mit den Maisbauern. In der Wichita-Reservation leben heute noch etwa 500
Stammesangehörige.
Winnebago Häuptlinge der Winnebago
(in der Sauk-Sprache = Leute des schmutzigen Wassers; die Englänger nannten sie
Stinkards = Stinktiere). Die Winnebago sind ein sogenannter Außenseiterstamm der
Sioux-Sprachfamilie. Ihre Heimat war der Green Bay des Michigansees in Wisconsin. Sie
waren kulturverwandt mit ihren Nachbarn der Algonkin-Sprachfamilie. Die Winnebago wohnten
in Wigwams, bauten Kanus aus Birkenrinde und waren Büffeljäger. Trotz reicher
Ernten des wilden Wasserreises, gingen sie auch dem Ackerbau nach. Sie wurden in den
dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts durch eine Blatternepidemie stark dezimiert.
Die Winnebago waren mit den Sauk und Fox verbündet und auch gute Freunde. Ihr
Gemeinwesen bestand aus Clans, die Tiere zum Symbol hatten. Sie hatten einige
zeremonielle Tänze, pflegten magische Riten und Geheimkulte und besaßen
eine reiche Mythologie. Die US-Regierung ließ die 1.900 Winnebago im Jahre 1863
von Minnesota nach Missouri zwangsumsiedeln. Grund dafür war die Beteiligung der
Winnebagos am Santee-Aufstand von Little Crow 1862. Auf dem Seeweg in ihre neue Heimat
starben 150, die kurzerhand über Bord des Dampfschiffes geworfen wurden. In ihrem
Reservat in Nebraska und Wisconsin leben heute noch etwa 3.000 Stammesangehörige.
In Fort Winnebago im heutigen US-Bundesstaat Wisconsin befindet sich ihre Agentur.
Yatasi
Sie sind ein Stamm der Caddo-Konföderation. Sie hatten freundschaftliche Beziehungen
zu den Franzosen. Durch zahlreiche Kriege und Epidemien war der Stamm bis 1805 fast
ausgerottet.