Die Indianer Nordamerikas - Die Jicarilla, ein Apachen-Indianerstamm


In der Apachen-Sprache heißen sie Hickorias oder Xicarillas. Sie selbst nannten sich Ipa-n'de = Volk. Ihre Heimat war der Nordosten von New Mexico und der Westen und Südwesten von Texas. Die Jicarilla pflanzten Mais und Bohnen an, später wurden sie auch noch Korbmacher.

Sie verließen im 18. Jahrhundert wegen des Ansturms der Steppen-Stämme, wie den Comanchen, Ute und Wichitas ihre Heimat und suchten bei den Pueblos Schutz. Die Jicarilla übernahmen die puebloartigen Dörfer wie auch das Bewässerungssystem für ihre Maisfelder.

Für die Jicarilla waren die Amerikaner die Befreier vom Sklavenhandel, der ihnen viele Verluste beibrachte. Wenig später als 1849 weiße Siedler in ihr Stammesgebiet einfielen, wurden auch die Amerikaner ihre Feinde. Kit Carson besiegte 1851 die Jicarilla und zwang sie zu einem Friedensvertrag. Im Anschluß brachte man sie in eine Reservation nahe dem Fort Webster. 1853 mußte der Regierungskommissar sie wieder freilassen, da er für sie keine Essensrationen erhielt.

Als die Heimkehrenden die teilweise zerstörten Dörfer und verwilderten Felder erblickten, ernährten sie sich von nun an durch Überfälle oder man übernahm die Lebensweise der Prärie-Indianer. Sie lebten fortan in Tipis, trugen mit Perlen verzierte Wildlederkleidung und flochten sich die Haare. Ihre ehemaligen Bräuche vermischten sich mit denen der Präriekultur.

So wie die Prärie-Indianer den Sonnentanz hatten, so hatten auch die Jicarilla eine Hauptzeremonie, die verschiedene Riten einschloß. Neben einen Pueblo-Masken-Tanz gab es einen Tanz für Männer und Frauen, Sandbilder und die alte Athapasken-Zeremonie aus dem Becken, die bei Nacht an brennenden Holzstößen und innerhalb einer aus grünen Zweigen geschmückten Einfriedung gefeiert wurde.

Wegen der Überfälle der Jicarillas wurde gegen sie eine unter dem Kommando von Lieutenant Bell stehende Strafexpedition ausgesandt, die in einen Hinterhalt geriet und bis auf 19 Soldaten niedergemetzelt wurde. Durch diesen Sieg angespornt, unternahmen sie erneut vom Erfolg gekrönte Raubzüge bis sie von General Garland vernichtend geschlagen wurden.

Daraufhin schlossen die Jicarilla am 30. Juli 1853 Frieden, der nie wieder von ihrer Seite gebrochen wurde, auch nicht als die US-Truppen wegen des Bürgerkrieges die Forts verlassen hatten.