Die Indianer Nordamerikas - Die Chippeway, Nordosten


Chippeway-Dorf Die Chippeway (auch Chippewa) sind ein Volksstamm der Algonkin-Sprachfamilie, der südlich der Großen Seen - genauer im Süden des Lake Michigan und Lake Superior - beheimatet war. Als Zweigstamm der Ojibway (auch Ojibwa) lebten sie noch ziemlich rückständig als die weißen Eindringlinge in ihre Heimat eindrangen. Die Chippeway betrieben nur sehr begrenzt Ackerbau, aber ihr Fischfang war bedeutensvoll, da in den Seen ihres Stammesgebietes zahlreiche Fischarten vertreten waren. Neben dem Fischfang erzielten die Chippeway reiche Ernten des wilden Reises.
Siehe dazu die Ojibway.

Zum Anfertigen von vielen Gegenständen verwendeten die Chippeway Birkenrinde. Dieses Material war leicht und aus ihm angefertigte Kanus konnten problemlos von einem See bzw. Fluß zu einem anderen getragen werden. Das Stammesgebiet der Chippeway war ein wildreiches Areal und so konnten sie zahlreiche Tierarten erlegen und somit einen regen Pelzhandel mit ihren Nachbarn unterhalten. Sie betrieben zuerst Handel mit den befreundeten Huronen, die als Zwischenhändler die Waren weiter an die Franzosen tauschten. Später übernahmen die Irokesen den Tauschhandel, die die Felle an die Engländer weitergaben. Durch diesen regen Tauschhandel kamen die Chippeway sehr früh an europäische Waffen und Waren und waren gegenüber den anderen Stämmen der Region, was die Waffen anging, überlegen.

Diese Überlegenheit nutzten die Chippeway auch schamlos aus und wurden zu den gefährlichsten Kriegern der Vereinigten Staaten. Sie griffen ihre Nachbarstämme an und vertrieben sie aus ihren fischreichen Seengebieten wie auch aus ihren wildreichen Waldgebieten nach Westen oder Süden. Zu diesen Stämmen gehörten auch die Dakota, die im 18. Jahrhundert durch diese Vertreibung die Präriegebiete erreichten. Gegen die Stämme der Dakota führten die Chippeway einen zweihundertjährigen Krieg, der einmal den Dakota und ein anderes Mal den Chippeway Siege einbrachte.

Beim Vordringen der Weißen nach Westen hatten die Chippeway wie auch ihre verwandten Ojibway mehr Glück als die Stämme des Ostens, da die Siedler der Alten Welt - so wurde Europa genannt - wenig Interesse an ihrem Land hatten. Durch dieses Verhalten konnten die Chippeway und Ojibway sowie zahlreiche Unterstämme überleben.

Die Chippeway leben heute in Kanada sowie in den USA. In den Vereinigten Staaten gibt es Chippeway-Reservationen in den US-Bundesstaaten Michigan, Minnesota, North Dakota und in Wisconsin.