Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco
Entstanden zwischen 1100 v. Chr. bis 1300 n. Chr.

Die Sierra de San Francisco befindet sich im Zentrum der Halbinsel Baja California in der Wüste El Vizcaino in einer Linie zwischen Guerrero Negro im Nordwesten und Santa Rosalia im Südosten. Durch das trocken-heiße Wüstenklima sind zwischen dem Golf von Kalifornien und der Pazifikküste die Felsmalereien in den Grotten sehr gut erhalten geblieben.
Diese unwirtliche Gegend - trocken, staubig und heiß - zählt zu den dünnsten besiedelten Regionen in Mexiko. Trotz alledem hat die Wüste von El Vizcaino auf der 1200 Kilometer langen Halbinsel Baja California eines der spektakulärsten Kulturdenkmäler präkolumbischer Höhlenmalerei zu bieten. Der hervorragende Erhaltungszustand der Felszeichnungen sucht weltweit ihresgleichen.

Die monumentalen Abbildungen zeigen Menschen und Tiere in Lebensgröße. Das auf den Bildnissen auch Waffen zu sehen sind, läßt darauf schließen, dass hier Jagd- und Kriegsszenen dargestellt werden. Vermutlich dienten die Höhlen als Kultstätten oder als Jagdfallen für Beutetiere. Das es sich um Wohnplätze handelt, schließen Wissenschaftler aus.
Eindeutig konnten bei den Felsmalereien Puma, Luchs, Rotwild, Dickhornschafe, Adler, Pelikane, Schildkröten, Wale und andere Fische identifiziert werden. Einige der gezeichneten Tiere sind schon lange nicht mehr im Gebiet der Baja California heimisch. Klimaänderungen haben in der Tier- und Pflanzenwelt Veränderungen mit sich gebracht.

Wer und wann die präkolumbischen Kunstwerke auf die Wände, Decken und Überhänge malte, weiß man nicht. Kulturell am weitesten entwickelt, waren auf Baja California die Guachimis, die in der Region zwischen La Purisima und dem Nordende der Halbinsel heimisch waren.
Bei einer Reise entdeckte der Jesuit Francisco Javier Clavijero die Felsmalereien und berichtete 1789 darüber.