Die Musik der Prärie-Indianer
Wichtig in der Kultur der Prärie-Indianer war auch die Musik. Sie hing eng mit dem Glauben an übernatürliche Mächte zusammen. Musikinstrumente wurden bei öffentlichen Tänzen und zu fast jedem Anlaß, aber auch allein verwendet. Die wichtigsten Instrumente waren Trommeln, Flöten, Rasseln wie auch Fiedeln.
Ein jeder junger Mann besaß ein persönliches Lied. Der Schutzgeist hatte ihm seiner Überzeugung nach die Melodie und den Text übermittelt. Ein Schutzgeist konnte jeder Baum, ein Tier oder auch eine Blume sein. Um diese Melodie und den Text zu erlangen, ging der Indianer in die Wildnis und fastete solange bis ihm im Traum die Erleuchtung kam. Das Lied sang der Indianer bei bestimmten Gelegenheiten, um wieder mit dem Schutzgeist in Verbindung zu kommen. Der Erfolg in seinem Leben wurde zu einem großen Teil seinem persönlichen Lied zu geschrieben.
Eine Indianerin sang mit einem Lied ihr Kind in den Schlaf oder sang manchmal den Refrain auf das Lied des Verehrers. Es gab satirische Lieder und Lieder, die bei öffentlichen Zeremonien mit Tanz begleitet wurden. Dazu spielte eine rhythmische Musik aus einer Vielzahl von Instrumenten. Die Tänzer schlugen Handtrommeln oder schüttelten Rasseln, um bestimmte Bewegungen und Schritte zu untermalen.
Die Rasseln waren aus Schildkrötenpanzern oder Flaschenkürbissen gefertigt, in die Kiesel oder Samenkörner gefüllt worden. Das Holz der Trommeln wurde in heißen Wasser eingeweicht und dann zu einem Ring gebogen. Über diesen Ring wurde dann das Trommelfell schraff gespannt. Manche Trommeln der Prärie-Indianer besaßen nur auf einer Seite ein Trommelfell - bei den Ute wurde auch auf der Rückseite ein Trommelfell aufgezogen. Mit einem eingekerbten Stück Wapitigeweih wurde auf einem umgekehrten Korb gekratzt, was die Schwingungen verstärken sollte.
Die einzigen Blasinstrumente der Indianer waren Flöte und Pfeife. Die Pfeife wurde aus Flügelknochen des Adlers hergestellt. Bekannt ist ihr Einsatz bei Kriegern, die in den Kampf zogen. Der Adler stand für Mut und die Pfeife sollte diesen symbolisieren. Die Flöte wurde aus weichen Holz mit gerader Maserung wie Weide oder Holunder geschnitzt. Das Holz wurde der Länge nach gespalten und ausgehöhlt. Später wurden beide Hälften mit Leim zusammengeklebt und mit Rohhautlederriemen umwickelt, um eine luftdichte Verbindung zu erreichen. Das Fingerlöcher der Flöte saßen auf der Oberseite.
Die Indianer erlernten als sie Kontakt mit Weißen bekamen die Notenschrift. Ebenso konnten sie Blechblas- und Saiteninstrumente spielen. Die Apachen gingen sogar noch einen Schritt weiter. Sie bauten eine eigene Art Geige. Sie bestand aus zwei Hirschsehnen, die über einen halben Meter langen ausgehöhlten Klangkörper aus Holz gespannt wurden. Mit einem Pferdehaarbogen waren sie in der Lage dieses Instrument bei Zeremonien erklingen zu lassen.