Indianer-Spiele
Lacrosse, Pferderennen, Moccasinspiel, Chunkey, Netzradspiel, Spielknöchelchen
Chunkey
Chunkey war ein Männerspiel der Mississippi-Tal-Indianer, welches innerhalb einer
Stadt auf speziellen Plätzen stattfand. Ein steinerner Diskus wurde gerollt bis er
fast zum Stehen gekommen ist. Dann warf man einem Stock mit halbrund geschwungenen Ende
so, dass der Diskus innerhalb der Rundung des Stockes stehen blieb.
Lacrosse-Spiel

Die Irokesen, Sioux und Algonkin verwendeten ein Schläger, hingegen die Choctaw und Chickasaw zwei benutzten. Zur besseren Unterscheidung der gegnerischen Parteien malte sich die eine Mannschaft am ganzen Körper weiß an.
Moccasinspiel
Das Moccasinspiel ist ein Glücksspiel der Ojibwa. Acht Männer saßen
sich gegenüber und mußten erraten unter welchem in einer Reihe vor ihnen
liegenden Moccasins eine Kugel sich befand. Bei diesem Spiel wurde fortwährend auf
eine Reifentrommel geschlagen, was das Spiel einwenig unheimlich wie auch erregend machte.
Durch das rhythmische Schlagen der Trommel entwickelte sich eine Art Sitztanz. Die
Gesichter verzerrten sich und die Hände führten rhythmische Bewegungen aus.
Das gesamte Spiel glich wegen der immer wiederkehrenden Bewegungen eher einer Zeremonie.
Netzradspiel
Dieses Spiel war allen Prärie-Indianern bekannt. Man mußte einen Pfeilstab
durch ein sich rollendes mit Sehnennetzen enggespanntes Holzrad werfen. Einen Haupttreffer
erzielte man, wenn der Wurf des Pfeilstabs durch die mittlere Masche ging.
Pfeilspiel
Das Pfeilspiel war ein typisches Spiel der Prärie-Indianer. Nahe dem Dorf oder
Lager versammelten sich in der Prärie die geschicktesten jungen Burschen zum
Bogenschießen. Jeder Teilnehmer hinterlegte als Eintrittsgebühr z. B.
ein Schild, ein Antilopen- oder Büffelfell, eine Pfeife oder einen anderen
Gegenstand. Sobald ein Mitspieler an der Reihe war, schoß er seine Pfeile in die
Luft. Dabei kam es an, dass soviele Pfeile wie möglich in der Luft waren. Ein jeder
Krieger nahm zu diesem Spiel 8 bis 10 Pfeile in die Hand und sobald der erste abgeschossen
war, sandte er in rascher Folge die anderen hinterher. Sieger war der, welcher die meisten
Pfeile in der Luft hatte. Er bekam auch den Einsatz der anderen Mitspieler.
Pferderennen
Das war das beliebteste Spiel der Prärie-Indianer. Es wurde meistens auf einer
Sandbank am Flußufer abgehalten. Wurde das Pferderennen in der Prärie
veranstaltet, mußte die Rennstrecke auf Präriehundebauten und ähnliches
genauestens untersucht werden. Die Jury steckte die Strecke ab und jeder Teilnehmer
mußte seinen Einsatz hinterlegen, wie z. B. Tomahawk, Tierhäute, Schilde
usw., der dann dem Sieger zufiel. Das Pferderennen der Prärie-Indianer unterschied
sich kaum von heutigen Rennen auf Pferderennbahnen. Die Comanchen waren das unangefochtene
Reitervolk der Prärie. Auch kein anderer Stamm besaß bessere Jockeys.
Pferderennen wurden auch mit Trappern, Cowboys, Pelzhändlern sowie mit US-Soldaten
abgehalten, wobei deren Einsätze wie Zucker, Mehl, Tabak, Pulver und Blei bei den
Indianern sehr begehrt waren.
Pflaumenkernspiel
Es war ein Spiel der östlichen Indianer, wie der Algonkin-Sprachfamilie und der
Irokesen. Für das Spiel verwendete man 4, 6 oder 8 Pflaumenkerne, die auf einer
Seite bemalt waren, und eine Holzschale. Die Kerne wurden in der Schale geschüttelt
und hochgeschleudert. Kamen die Kerne zum Liegen, so mußten möglichst viele
Kerne mit der bemalten Seiten nach oben liegen.
Spielhölzer
Verschiedene Spielhölzer wurden bei den kalifornischen Indianer-Stämmen für
Ratespiele verwendet.
Spielknöchelchen
Auch dieses Spiel der Maidu und ihrer Nachbarn war eine Ratespiel. Einer der
Spielknöchelchen war markiert der andere nicht. Der Gegenspieler mußte raten,
in welcher Hand der Spieler den markierten oder nicht markierten Knochen hatte. Der
Spieler vertauschte die Spielknöchelchen fortlaufend und unmerkbar.
Stilt
Stilt war ein Spiel der Hopi- und Shoshonen-Kinder.