Die Indianer Nordamerikas - Die Geschichte im 18. Jahrhundert
Die Indianer von 1700 bis 1799
Im 18. Jahrhundert wächst die Rivalität zwischen den Engländern und Franzosen. Dies hängt mit der unterschiedlichen Entwicklung der Kolonien beider Länder zusammen. Die Franzosen dehnen ihre Gebiete immer weiter aus. Abenteurer, Pelzhändler und Forscher dringen immer mehr nach Westen vor. Missionare und Waldläufer durchwandern die Gegenden zwischen den Großen Seen, die Uferregionen der Hudsonbai bis hin zum Mississippital. Zahlreiche Forts werden errichtet bis an die Grenze zu den Indianergebieten.In den britischen Kolonien an der Küste des Atlantischen Ozeans treffen immer mehr Einwanderer aus Europa ein. Zu ihnen gehören unter anderem Iren, Deutsche und Schotten, welche in die "Neue Welt" gekommen sind, um ein neues Leben zu beginnen und vor allem Reichtum erlangen wollen.
Im Jahre 1748 unternehmen die Engländer den Versuch das Ohiotal zu besiedeln. Die Abnaki, Illinois und Miami erheben sich aus diesem Grund angeführt von französischen Offizieren und Waldläufern. Die Indianer greifen dabei einzeln stehende Häuser und englische Militärposten an.
1756 entwickeln sich aus den einzelnen Überfällen ein richtiger Krieg, der unter den Namen "French and Indian War" in die Geschichte eingeht. Dieser Krieg wird erbarmungslos und mit äußerster Grausamkeit geführt. Skalps sind gefragter denn je, was natürlich die Preise in die Höhe treibt.
Im Jahr 1763 fallen Quebec und Montcalm trotz Überlegenheit in den westlichen Gebieten der Franzosen in die Hände der Engländer. Durch den besiegelten Vertrag von Paris verliert Ludwig XV. alle Gebiete östlich des Mississippis an die Engländer.
Die Indianer, die Verbündete der Franzosen waren, sind nach deren Niederlage ständig den Angriffen der Siedler ausgesetzt. In den 13 englischen Kolonien wächst die Gier nach Landbesitz.
Pontiac - der Anführer der Ottawa - überfällt im Frühjahr 1763 die englischen Forts und kann eins nach dem anderen einnehmen. Vor Detroit erleidet er eine schwere Niederlage. Der englische General Baron G. Amherst läßt Pockenviren verbreiten und entsendet Truppen unter Führung von Bouquets ins Ohiotal.
Trotz des Mißerfolgs Pontiacs sind die Weißen aufgeschreckt was die englische Krone veranlaßt das Vordringen der weißen Siedler jenseits der Appalachen einzuschränken. Diese Gebiete sollen den indianischen Nationen gehören und keine Person soll sie ohne ausdrückliche Genehmigung betreten dürfen.
Im 18. Jahrhundert verstehen die Grenzer unter dem Begriff "Grenze" die Kontaktzone zwischen der Wildnis - unberührte Land in dem nur Indianer leben - und der Zivilisation. Die Grenze ist das Reich der Abenteurer, Jäger, Indianertöter und Banditen. Zu ihnen gehörten die zwei legendären Abenteurer Daniel Boone und Davy Crockett. Diese beiden verkörperten den Menschenschlag, der als "Tennessee Boys" genannt wurde und die es waren, die den Weg nach Westen öffneten.
Im Jahr 1775 kam es zum Abbruch der Beziehungen zwischen der englischen Regierung und den 13 englischen Kolonien in Amerika. Th. Jefferson verkündete die Unabhängigkeit der 13 englischen Kolonien was zum Krieg führte. Der Unabhängigkeitskrieg, der der Erklärung folgte, beendete vorerst den Kampf gegen die Indianer. Er dauerte von 1776 bis 1783 und endete durch den Vertrag von Versailles in dem die Existenz der föderalistischen Republik - die 13 Vereinigten Staaten von Amerika - von der englischen Krone anerkannt wurden.
Nach dem Krieg breiten sich die ehemaligen Kolonien nach Nordwesten bis ins Ohiotal hinauf aus. Alsbald beginnt auch wieder die Gier nach Land. Der Spanier Conde de Aranda bezeichnet das Land westlich des Mississippi als Eigentum der freien und unabhängigen indianischen Nationen - die Amerikaner hätten kein Recht darauf. Jedoch bei Verhandlungen macht ein Unterhändler deutlich, dass wir ein Vorkaufsrecht gegenüber anderen Nationen beanspruchen. Daraufhin schließen sich die indianischen Völker der Delawaren, Ottawa, Miami, Chippewa, Shawnee, Wyandot und Potawatomi zu einer großen Konföderation unter Führung von Blue Jacket zusammen. Bei Fallen Timbers holt Anthony Wayne zum entscheidenden Schlag aus bevor die Indianer ihre Einheit richtig vollzogen haben und bringt ihnen eine entscheidende Niederlage bei.
1787 wird den Indianern das Recht auf Stammeseigentum zu gesprochen, die indianische Gebietshoheit anerkannt und die Stämme als fremde Nation behandelt. Ferner wird beschlossen, das sich die westlichen Regionen zu Territorien zusammenschließen können und damit die Möglichkeit haben, den Vereinigten Staaten beizutreten.
In den Jahren 1790/91 erleiden die Amerikaner nur Niederlagen gegen die Indianer. Im Frühjahr 1792 schickt deshalb der amerikanische Präsident George Washington eine Friedenserklärung an die Indianer. Er möchte damit zu verstehen geben, das die Amerikaner den Wunsch hätten, die Indianer in die Zivilisation zu führen.
1730
erheben sich die Natches, die am Unterlauf des Mississippi
beheimatet sind. Auch die Sioux und Fox im Gebiet der großen Seen treten
in einem Aufstand. Immer wieder gibt es Überfälle bei denen im Jahr
1732 der Sohn des französischen Gouverneurs La Vérendrye, der sich auf
einer Forschungsexpedition befindet bis auf den letzten Mann getötet werden.
1735
kommt es zum Aufstand der Cherokee, Choctaw und Creeks. Sie
greifen Dörfer in Carolina an.
1741
Nach der Erkundung der Südküste von Alaska entdeckt
der Russe Vitus Bering (nach ihm ist die Beringstraße zwischen Alaska und
Sibirien benannt) die siebziggliedrige Inselkette der Aleuten.
1751
erzwingen die nördlichen Pima den Rückzug der Spanier
aus Arizona.
1754
bauen die Franzosen in den von England beanspruchten Virginia
ein Fort. Daraufhin wird der General Braddock mit 2.500 Soldaten und verbündeten
Indianern in Marsch gesetzt mit der Absicht die Franzosen zu vertreiben. Jedoch
werden die Engländer von den Franzosen und deren verbündeten Indianern
geschlagen. Braddock und Hunderte seiner Soldaten sterben. Siehe auch die Webseite
Zeittafel: Kriege.
1758
sagt ein Delawaren-Häuptling zu Engländern was den
Nagel auf den Kopf trifft: "Wir lieben Euch mehr, als Ihr uns liebt, denn wir
behandeln unsere Gefangenen wie unsere Kinder".
1766
werden vom russischen Händler Iwan Solowjew Dörfer
auf den Aleuten überfallen, um die Bevölkerung zu dezimieren.
1776
04. Juli: Unabhängigkeitserklärung (Declaration
of Independence). In dem von Th. Jefferson formulierten Dokument erklären
sich 13 englische Kolonien in Amerika (danach Vereinigte Staaten von Amerika)
ihre Unabhängigkeit von der englischen Krone.
1776
bis
1783
Unabhängigkeitskrieg, an dessen Ende England die
Unabhängigkeit seiner ehemaligen Kolonien anerkannte.
1777
27. Juli: Irokesen, die die englischen Truppen unter General
John Burgoyne begleiten, töten in der Nähe von New York eine junge
weiße Frau. Empörung wird laut und gegen die Engländer wird ein
großangelegter Propagandafeldzug betrieben. Die Einwanderersind schockiert
über die die Politik der englischen Krone. Aber der König ist auf die
verbündeten Indianer immer noch angewiesen.
1783
gründet der russische Pelzhändler Gregor Iwanowitsch
Schelikow eine Siedlung auf der Kodiak-Insel. Zuvor hatte er die Koniag besiegt.
1789
Georg Washington (1732 - 1799)
wird erster Präsident von 1789 bis 1797.
1799
erhält die Russisch-Amerikanische Gesellschaft das
Pelzhandelsmonopol von Zar Paul I.