Die Sioux-Geschlechter
Das Einverständnis für eine Heirat kam bei den Sioux teils durch ein Abkommen der Familien und teils durch Einwilligung der beiden Parter zustande. In manchen Fällen war das Abkommen der Familien maßgeblich, noch häufiger war aber die Einwilligung zwischen Mann und Frau. Dafür warb der Sioux-Mann ganz aktiv um die Frau seiner Wahl. Brachte eine Familie einer Heirat enormen Widerstand entgegen, kam es vor, dass ein Mann mit der bereitwilligen Frau durchbrannte. Beziehungen vor der Ehe wurden von der Familie nicht entschuldigt, kamen allerdings vor.
Hatte ein junger Mann Erfolg mit seiner Werbung brachte es zum einen bei seinen Altersgenossen Anerkennung ein, zum anderen wurde es sogar als privater Coup gezählt. Sogar vorehelicher Geschlechtsverkehr wurde für den Mann als Eigenschaft gesehen, die ein Mann haben sollte in Bezug auf das Geschlecht zum Unterschied seiner Tugenden als Jäger und Krieger. Die Familie ebenso die Sioux-Gesellschaft verabscheute dies,...
Für junge Leute verlief das Liebeswerben nach einem vorgeschriebenen Verfahren ab. Wenn ein junger Mann mit einer jungen Frau zusammenkommen und mit ihr reden wollte, so musste er vor ihrem Zelt auf sie treffen. Um mit ihr in aller Öffentlichkeit privat reden zu können, durfte er sie in seine Decke einhüllen. Dies fand meist in der abendlichen Dunkelheit statt.