Chronologie der gebrochenen Verträge
Kurze Zeit nachdem die Europäer die sogenannte "Neue Welt" betraten, begannen die Stämme durch Verträge ihr Stammesgebiet abzutreten. Etwa 370 Verträge wurden mit Stämmen abgeschlossen.

Doch der geschlossene und somit bindende Vertrag wurde im folgenden Jahrhundert durch 18 neue Verträge in seinem Vertragstext so verändert, dass dem Stamm immer weniger Stammgebiet zustand und sie immer weiter abgedrängt wurden. In Oklahoma angekommen, war der Anspruch pro Person auf 65 Hektar zusammengeschrumpft. Die letzten Überlebenden des einst ruhmvollen Stammes fristeten fortan ein jämmerliches Dasein.
Zahlreichen Stämmen sollte das gleiche bzw. ein noch schrecklicheres Schicksal wiederfahren. Die amerikanische Geschichte ist berühmt dafür anderen Menschen, Völkern ein derartiges Los zu erteilen. Ausgehandelte Verträge wurden stets durch die Vereinigten Staaten gebrochen - waren also wertlos.
Allein 80 Verträge wurden unterzeichnet, in dem die Indianer den Bau von Straßen oder Eisenbahnlinien erlaubten. Verträge wurden vor allem geschlossen, um Weiße anzusiedeln. Die US-Regierung zahlte als Gegenleistung Geld, gab Nahrung für eine bestimmte Anzahl von Jahren und wollte für Bildung, Gesundheitswesen und Missionare sorgen. Die Jagd und Fischfang wurde in bestimmten Gebieten erlaubt. In mehreren Verträgen versprach die Regierung ein anderes Stück Land.
Einige wichtige Verträge:
- Der Jay-Vertrag wurde mit den Irokesen am 11. November 1794 geschlossen, der dem Stamm garantierte, die Grenze nach Kanada uneingeschränkt zu passieren.
- Am 8. Juli 1817 treten die Cherokee an die USA Land in Georgia ab.
- Der wohl bekannteste Vertrag wurde 17. September 1851 in Fort Laramie geschlossen. In ihm verpflichteten sich die nördlichen Präriestämme mit den Weißen wie auch zwischen den Stämmen Frieden zu schließen.
- 7.000 Navaho wurde durch den Vertrag vom 1. Juni 1868 erlaubt aus New Mexico ins Reservat an der Grenze zwischen New Mexico und Arizona zurückzukehren.
Kurze Zeit später wurde das zurückgegebene Land von Pionieren überflutet, so dass die Indianer an den Großen Vater in Washington - dem Präsident Ulyssee S. Grant - herantraten und dieser die Besiedlung durch einen Erlaß untersagte. Als man Gold im Wallowa Valley fand, wurde der Erlaß einfach widerrufen.
Der Kongreß ließ 1871 verlauten, dass die Indianer-Stämme in Zukunft nicht mehr als einzelne Nationen betrachtet werden und somit keine weiteren Verträge geschlossen werden. Bestehende Verträge wurden nicht außer kraft gesetzt. Für die Indianer war es sowieso zu spät. Einst gehörte ihnen das ganze Land - nun besaßen sie nur noch 500.000 Quadratkilometer und die Weißen hatten sich 8.000.000 Quadratkilometer Land angeeignet.