Allgemeine Einführung zum Thema "Mythen"


Heiliges Wissen wird überliefert


Für die Indianer waren die Kenntnisse der geistigen Kräfte, die in der Natur wohnten, äußerst wichtig. Stammesälteste oder Geschichtenerzähler gaben dieses Wissen in Form von Mythen und Legenden weiter. Das Menschen mit Tieren sprachen, waren für die Indianer keineswegs phantastische Erzählungen, sondern war die Geschichte in Form von Mythen aus dem Anfang der Zeit. Die Mythen dienten vor allem der Belehrung und der Unterhaltung.

In den nordamerikanischen Kulturen hat der Geschichtenerzähler einen besonderen Platz. Jedoch wurden Legenden nicht nur in Form der Sprache, sondern auch durch Singen und Trommeln den Zuhörern weitergegeben. Besondere Szenen wurden als Symbole und Muster auf Gebrauchsgegenständen, Decken, Körben, Kleidungsstücken, Töpferwaren abgebildet.

Die Indianerstämme der Nordwestküste besaßen die eindrucksvollsten künstlerischen Traditionen. Auf Totempfählen und Tanzmasken wurden Gestalten aus der Mythologie und aus der Geschichte dargestellt. Auch die Kachina-Puppen der Hopi aus dem Südwesten verkörpern die Vorfahren und Geister der Mythen.


Indianische Mythen


Das Wort "Mythos" kommt aus dem Griechischen und bedeutet gleich Wort oder Sage - die Mehrzahl von Mythos sind die Mythen. Mythen sind die frühesten in Worte gefaßten Überlieferungen in Götter-, Tier-, Helden-, Weltentstehungs- und -untergangssagen eines Volkes. Sie sind somit das älteste Weltbild für Natur, Geschichte, Dichtung, Philosophie und Religion. Man unterscheidet sie deshalb nach diesen Gesichtspunkten.

Der Große Geist war für die Indianer der Vater und die Erde die Mutter. Alles hängt in irgendeiner Form zusammen - eine spirituelle Verwandtschaft zwischen Menschheit und Kosmos.

Die Erde wie auch ihre Geschichte ist heilig. Menschen und Tiere haben die gleiche Würde. Das Tier wie sein Jäger sind ein Teil der kosmischen Einheit und deren Geister muß Respekt entgegengebracht werden, auch wenn es bereits tot ist.

Allen indianischen Kulturen Nordamerikas egal von welcher Gemeinschaft haben ein gemeinsames Weltverständnis. Der Indianer trennt nicht zwischen Geistigem und Materiellem, zwischen Wirklichem und Übernatürlichem wie auch nicht zwischen Belebtem und Unbelebtem, denn alles Existierende besitzt eine spirituelle Kraft oder wie der Indianer sagt eine MEDIZIN.

Auch der Himmel zählt ebenfalls als Teil des Kosmos und ist somit von Geistern belebt, wie den Geistern der Sonne, des Mondes und der Sterne, genauso wie die Geister des Windes und des Meeres. Ebenso gibt es die Geister der Berge, Felsen, Flüsse, Seen, Wälder und Pflanzen. All diese spirituellen Kräfte hängen vom Gleichgewicht der kosmischen Harmonie ab.

Die Mythen und Legenden erzählen von den Charakteren dieser Geister, vom Ablauf der Jahreszeiten und vom Wandern der Tiere. Die Rituale und Zeremonien aber auch die Sagen bekräftigen die Zugehörigkeit der nordamerikanischen Indianer zum heiligen Kosmos.

Ich möchte einige ihrer Sagen - Mythen - hier erzählen.