Die Indianer Nordamerikas - Cherokee, Trail of Tears


Die Cherokee hatten an der Seite der Engländer gegen die Amerikaner gekämpft und deshalb nur mit ihren Verbündeten einen Staatsvertrag über ihre politische Existenz abgeschlossen, aber nicht mit ihren Feinden den USA. Dies machten sich die Vereinigten Staaten von Amerika nun zunutze. Damit war der Weg für die Regierung frei die primitiven Wilden, wie man die Indianer allgemein betitelte, zu Gunsten der Ausdehnung der amerikanischen Kultur zu vertreiben, was in der Reservationspolitik der USA zum Ausdruck kam.

Der Bundesstaat Georgia unternahm große Anstrengungen die Cherokee als primitive Wildnisbewohner darzustellen, wogegen sich führende Cherokee-Politiker und -Anwälte vor US-Gerichten und dem Weißen Haus acht Jahre lang wehrten.

Damit sich nicht noch weitere Indianernationen dem Beispiel der Cherokee folgten und weite Teile der USA für sich beanspruchten, brachte Andrew Jackson - Präsident der USA von 1829 bis 1837 - ein Indianer-Aussiedlungsgesetz, das sogenannte "Indian Removal Bill", durch den Kongreß. Es wurde am 23. Mai 1830 ratifiziert und nun konnte auf legale Weise die Vertreibung und Umsiedlung der Ureinwohner innerhalb der USA begonnen werden.

Der Senat in Washington verabschiedete im Mai 1836 ein Gesetz, welches die Cherokee zwang ihre Heimat im US-Bundesstaat Georgia aufzugeben. Der Staat beanspruchte die Ländereien der fünf Zivilisierten Stämme in Georgia und gaben General Scott den Befehl die Indianer ins Indianer-Territorium zu evakuieren. Sachverständige hatten das Gebiet im Westen der USA noch ein Jahr zuvor als Wüstenei bezeichnet.

Im Jahre 1838 wurde auf Befehl des Präsidenten Martin Van Buren die zivilisierten Cherokee, deren Kulturstufe höher als die der weißen Siedler war, aus dem Appalachengebiet an der Atlantikküste nach Oklahoma ins Indianer-Territorium zwangsumgesiedelt. Der Marsch nach dem über 1.200 Meilen entfernte Oklahoma führte die Cherokee durch Tennesse, Kentucky, Missouri und Arkansas und wurde für die Cherokee der «Trail of Tears» (Weg der Tränen). Von 18.000 Stammesangehörigen starb ein Viertel auf dem langen Weg an Durst, Hunger, Kälte, Hitze, Erschöpfung oder durch Krankheiten, wie Cholera, Typhus, Sepsis und Masern.

Im Indianer-Territorium wandelten die Cherokee die wüste Einöde ihrer Reservation in eine blühende Landschaft um.