Die Indianer Mittelamerikas - Tula, Tolteken-Hauptstadt


Die Stadt Tula war die Hauptstadt des Tolteken-Reiches, die nördlich des Mexiko-Tals lag. Archäologen fanden heraus das Tula das legendäre Tollan (= Schilfplatz) war. Für die Azteken war die Stadt ein heiliger Ort, deren Paläste aus Edelsteinen errichtet waren.

Tula, die Hauptstadt der Tolteken: Der Tempel des Quetzalcoatl Etwa um 900 n. Chr. - in der postklassischen Zeit - ist Tula erbaut wurden. Vorbild für diese Stadt war das legendäre Teotihuacan, welches durch ein Feuer um 750 n. Chr. vernichtet wurden ist. Tula erreichte aber nicht die gleichen Ausmaße wie Teotihuacan. Jedoch wurde von der Stadt das gesamte Tolteken-Reich regiert.

Das bedeutendste Bauwerk ist die Pyramide B, die Quetzalcoatl und der Gefiederten Schlange geweiht war. Reliefs an der Pyramide zeigen Jaguare, Kojoten und Adler, die Herzen verzerren. Diese Darstellung war Kriegsethik der Tolteken. An einer flachen Mauer vor der Pyramide befinden sich Darstellungen von Quetzalcoatl in der Erscheinung des Windgottes.

Nach einer Legende der Azteken hat Quetzalcoatl Tula gegründet, der nach der Zerstörung von Teotihuacan mit seinen Priestern fliehen mußte. Der Halbgott Mixcoatl (= Wolkenschlange) war der Vater Quetzalcoatls und zugleich der erste Tolteken-Herrscher. Um ihre Herrschaft zu legitimieren, verwendeten die Tolteken menschliche wie auch göttliche Eigenschaften und die Mythen der Stadt Teotihuacan. In Tula erreichte Quetzalcoatl seinen höchsten Einfluß. Der Tolteken-Herrscher Ce Acatl Topiltzin sah die Gefiederte Schlange als so wichtig an, dass er sich in Quetzalcoatl umbenannte. Nicht bekannt ist ob er der Gründer oder der letzte Herrscher der Stadt war.

Tula wurde nach 1156 n. Chr von den Azteken zerstört. Als Grund gaben sie eine kosmische Schlacht zwischen ihrem Schutzgott Tezcatlipoca und Quetzalcoatl an. Vielleicht hatten sie die Stadt niedergebrannt, um die einfallenden nördlichen Nomadenstämme keine Herberge zu bieten.

Bis heute ist Tula zum größten Teil noch nicht ausgegraben. Zu sehen sind nur der verbrannte Palast, die Pyramide B, der Ballspielplatz und die oben erwähnte flache Mauer. Die Azteken hatten die Stuckverzierungen und den Tempel auf der Pyramide B entfernt. Die sich um den Stadtkern erhebenden Hügel sind noch nicht näher untersucht wurden. Man sieht aber an ihnen die Ausmaße des Stadtkerns.