Die Stämme der Pampas, Patagoniens und Feuerlands
Die Stämme Südamerikas in der Pampas, Patagonien und Feuerland: Alakaluf, Chono, Ona, Charrua, Pehuenche, Puelche, Querandi, Tehuelche, Yahgan, Payniquen
Ahonicanaka
Sie sind ein Stamm der Tehuelche-Gruppe. Die Heimat der Ahonicanaka war der
äußerste Süden Patagoniens, wo das Gebiet nur dünn bevölkert
war.
Alakaluf
Die Alakaluf waren die südlichen Nachbarn der Chono. Ihr Name heißt
übersetzt «Menschen des Westens, die Messer aus Meeresmuscheln benutzen».
Heute leben die letzten ihres Stammes auf der südchilenischen Wellington-Insel. Die
einst berühmten Seenomaden ernährten sich vor allem vom Meer. Auch Guanakos und
Huemul (eine chil. Hirschart) waren Teil ihrer Nahrung. Ihre Beute erlegten sie mit dem
Speer.
Charrua
Die Charrua lebten auf dem Gebiet des heutigen südamerikanischen Staates Uruguay.
In ihrer Kultur waren sie sehr nahestehend mit den Querandi. Vom Typ her waren sie
hochgewachsen, ausgesprochen schöne Menschen und ausgezeichnete Krieger. Als Waffe
verwendeten sie neben Speeren und Spießen die sternförmige Bola. Besonders
interessant ist, dass sie bereits rechnen konnten. Ihr Zahlsystem beruhte auf die Zahl
vier. Fünf waren dann eben 4 + 1 und 12 = 4 x 3 etc.
Chono
Südlich der Araukaner und nördlich des chilenischen Patagoniens lebten die
kriegerischen Chono. Sie überfielen die Bewohner der Insel Chiloé und raubten
die Bewohner. Neben Gefangenen interessierte sie auch die Bodenschätze Silber und
andere Metalle. Sie bearbeiteten den Boden - sie bauten Kartoffeln an. Hauptsächlich
beschäftigten sie sich aber mit dem Fischfang. Kormorane jagten sie während der
Nacht bei Fackelschein, der die Vögel anlockte. Sie fingen Weichtiere des Meeres und
sammelten auch Eier von Seevögeln. Hundefelle verwendeten sie für ihre Kleidung.
Heute sind die Chono ausgestorben.
Ona
Die Ona lebten nördlich der Yahgan. Ihr Name stammt aus der Sprache der Yahgan und
bedeutet «Nördliches Volk». Sie bewohnten ein Gebiet nördlich des
Beagle-Kanals direkt auf der Feuerlandinsel. Die Ona jagten hauptsächlich Landtiere.
Guanakos, Füchse und andere Tiere erlegten sie mit Hilfe von Pfeil und Bogen.
Zusätzlich sammelten sie Früchte. In kleinen Dörfern lebten manchmal nicht
mehr als fünf Familien zusammen. Die Behausung waren einfache, kegelförmige
Hütten. Vor dem kühlen Klima schützten sie sich mit Umhängen.
Payniquen
Auch sie sind ein Stamm der Tehuelche-Gruppe. Ihre Heimat war der äußerste
Norden der Pampas, die dünn besiedelt war.
Pehuenche
Unter dem Druck der vordringenden Europäer kamen im 18. Jahrhundert in die Pampas
und nach Patagonien weitere indianische Gruppen, so z. B. Stämme der Araukaner.
Zu ihnen gehören die Pehuenche. Hier hofften sie auf Sicherheit. Innerhalb von 150
Jahren wurde die Sprache der neuen Bewohner - das Araukanische - Verständigungsmittel
aller in den Pampas und Patagonien lebenden Gruppen. Militärische Expeditionen
rotteten fast alle Stämme gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus. Der neugewonnene
Platz in den Pampas wurde für aus Europa eingeführte Rinder- und Schafherden
verwendet.
Puelche
Sie waren ein Volksstamm, welcher in den Pampas und in Patagonien heimisch war.
Querandi
In vorkolumbischer Zeit lebte im Gebiet der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ein
bedeutender wie auch zahlenreicher Indianerstamm - die Querandi. Bereits in der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts mußte einer der tapfersten Stämme
Südamerikas zahlreiche Schlachten gegen die spanischen Konquistadoren schlagen. Die
erste war gegen Pedro de Mendoza und sein Heer im Jahre 1536. Dessen Nachfolger - Juan de
Garay - rottete den Stamm fast aus. In einem der Gefechte fiel der Anführer.
Yahgan
Die Yahgan waren die zahlenreichste Bevölkerungsgruppe Feuerlands. Trotz der
Kälte und Feuchtigkeit trugen sie nur sehr wenig Kleidung. Bei der Durchfahrt
Magalhães durch den nach ihm benannten Wasserweg sah er diesen Stamm als erster
Europäer. Ihre Boote bauten die Yahgan aus Buchenrinde. Da die Yahgan vorwiegend
auf Booten lebten, waren die schwimmenden Behausungen ihren Körperbau angepaßt.
Mit den Armen trieben sie ihre Boote vorwährts, weshalb auch ihr Oberkörper
besonders gut entwickelt war. Ihre Beine hingegen waren schwach und kurz. Bei einem
Vergleich mit anderen Indianern von durchschnittlicher Größe waren die Yahgan
mehr als ein Kopf kleiner. Sie ernährten sich vom Fischfang, aber auch von Robben,
Seeottern, Krabben, Seeigeln. Wale, die an Land gespült wurden, wurden ebenfalls
verzerrt.