Die Indianer Südamerikas - Inka: Der Staat Tahuantinsuyu


besser Tahu-an-Tin-Suyu = "Land der vier Teile". Die Inka nannten ihren Staat "Tahuantinsuyu-Reich" nach den vier Provinzen:

- Collasuyu - das südliche Staatsviertel, bestehend aus dem klassischen Territorium der Vor-Inka-Zeit, dem Titicacasee und das Gebiet in dem die Collo siedelten, nach denen dieses Gebiet benannt wurde, fast ganz Bolivien, der Norden und das Zentrum von Chile sowie der Nordwesten von Argentinien.

- Cuntisuyu - das westliche und südwestliche Gebiet von Cusco, bestehend aus nördlichem Peru, Ekuador und dem Süden von Kolumbien.

- Chinchasuyu - das Viertel ist benannt nach dem Stamm, der hier einst wohnte.

- Antisuyu - östliches Viertel von Cusco, Osthänge der Kordilleren und Randzonen der Amazonaswälder.


Die Einteilung der Provinzen wird Pachacuti Inka Yupanqui zugeschrieben, als das Inka-Reich noch klein war.

Jede dieser Provinzen stand ein Mitglied des Kronrates vor. Die zentrale Verwaltung der Inka hatte die Bevölkerung des Reiches in Zehnergruppen eingeteilt. Die kleinste Ingapirca wurde zur Zeit der Inka erbaut. Unerklärlich sind die fast fugenlosen Mauern. Einheit war eine aus zehn Familienvorständen bestehende Gruppe unter der Leitung eines Häuptlings und endete bei Einheiten, die 10.000 Haushalte vereinigten. Nach regelmäßig durchgeführten Volkszählungen wurde diese Einteilung der Gruppen neu vorgenommen. Die Männer heirateten, wenn sie 25 Jahre alt waren, und mußten von diesem Zeitpunkt an Steuern in Form von Arbeitsleistungen und Kriegsdienst entrichten. Frauen heirateten mit 18 Jahren, versorgten die Familie und webten.

Inspektoren bereisten das Land, um die Verwaltungsorgane zu kontrollieren. Auch wenn die Indianer der Anden - genauer gesagt die Inka - nie zur Entwicklung einer Schrift gekommen sind, so haben sie diesen Mangel durch den Gebrauch der Knotenschrift (Quipi) ausgeglichen. Sie war mnemotechnisches Hilfsmittel, welches immer einer mündlichen Erklärung bedurfte. Die Beamten, die diese Statistiken aufstellten, hießen bei den Inka Quipucamayuc und waren mit einem bestimmten Sachgebiet vertraut (Beutezahlen, Ernteergebnisse usw.). Es waren Beamte der untersten Verwaltungsebene, die Ingapirca wurde zur Zeit der Inka erbaut. Unerklärlich sind die fast fugenlosen Mauern. ihre Zahlen an höhere Beamte weitergaben bis sie beim Statistischen Zentralamt in Cusco anlangten. Die Schnüre hatten eine bestimmte Farbe, Eingeweihte kannten die Bedeutung und konnten Aufschluß geben. Wenn Knoten oder Schnüre fehlten, war die bestimmte Zahleneinheit nicht vorhanden. Damit das Staatsgefüge funktionierte, war Seßhaftigkeit der Menschen im Inka-Staat erforderlich. Auf Initiative des Staates wurden Bauernfamilien in Landesteile umgesiedelt, die landwirtschaftlich unterentwickelt waren. Es wurden aber auch Umsiedlungen vorgenommen, um überbevölkerte Gebiete zu entlasten. Diese Volksbewegungen wurden unter den Begriff mitimaes bekannt. Die Zentralregierung in Cusco ordnete aber auch an, das Krieger und Bauern in unterworfene Gebiete angesiedelt werden sollen, um diese zu befrieden. Aufständische Stämme wurden ins Kernland des Inka-Reiches umgesiedelt. Dies führte dazu, dass sich die Reichssprache Quechua außerhalb ihres Wohnraumes ausbreitete. Solche Ansiedlungen, die an der Grenze des Inka-Reiches lagen, sind z. B. die bekannten Festungs- und Kultanlagen des Urubamtatales - Ollantaytambo und Machu Picchu nördlich von Cusco.

Genauso großartig wie die aus gewaltigen Blöcken lückenlos zusammengefügten Bauwerke ist das Straßensystem der Inka, welches die Reichsprovinzen miteinander verband.

Die Regeln der Wasserverteilung und die Arbeitsteilung nach Alter und Geschlecht


Die Regeln der Wasserverteilung und die Arbeitsteilung nach Alter und Geschlecht, waren wie die Terrassenbeete und die Wasserkanäle alte Einrichtungen, die von den Inkas nicht geschaffen, sondern übernommen und ausgebaut wurden. Arbeitsgruppen der Gemeinden bauten die Terrassen und Kanäle aus und wurden während dieser Zeit aus Beständen der staatlichen Speicher ernährt. Der Boden, der nicht zur Erhaltung der Familie benötigt wurde, gehörte dem Inka und dem Sonnengott - also der Priesterschaft. Diese waren immer interessiert, an der Intensivierung und Ausdehnung der Bodenfläche. Die Bauern waren verpflichtet ihre Produkte an den Staat zu liefern und mußten öffentliche Arbeit leisten. Keinen besonderen Stand bildeten die Handwerker, die mit der Herstellung von Web-, Keramik-, Feder- und Metallarbeiten beauftragt wurden. Das Rohmaterial erhielten sie aus den staatlichen Speichern, in denen auch die gefertigten Produkte gelagert wurden.

Als besondere Dienstleistung galt die Bewachung der großen Hängebrücken und der Meldedienst. Der Meldedienst war eine Art eines Stafettensystems. Ausgesuchte Schnelläufer versahen diesen Dienst. Sie wohnten unmittelbar neben den Reichsstraßen und mußten sich ständig bereithalten, um eingehende Nachrichten ohne Verzug dem benachbarten Posten mitzuteilen.