Die Indianer Südamerikas - Die Paracas-Kultur


20 Kilometer von Pisco entfernt, fand ein Archäologe auf der Paracas-Halbinsel - die zu Peru gehört - unterirdische Begräbnisstätten. In die Uferfelsen waren Schachtgräber getrieben wurden, die auf 900 bis 200 v. Chr. datiert wurden.

Einige Mumien konnten hier gefunden werden. Außer dieser Stätte wurden mehrere größere unterirdische aus Ziegeln erbaute Grabkammern entdeckt, die mehr als 400 Mumien beherbergten. Den Toten waren zahlreiche Grabbeigaben, wie Steinäxte, Töpfe, goldene Amulette und Nahrungsmittel, beigegeben worden. Ihr Körper hatte man in reich bestickte Totentücher gewickelt, deren Motive Vögel, andere Tiere und Ungeheuer darstellen. Die leuchtenden Farben der Muster sind über Jahrhunderte erhalten geblieben.

Die Paracas-Menschen, wie man die Angehörigen dieser Kultur heute nennt, waren schon in der Lage Metall zu bearbeiten. Sie konnten aus Gold und Kupfer bereits eine Legierung herstellen, was gute Goldschmiedekenntnisse voraussetzt.

Bei der Untersuchung der Mumien sind aufgebohrte Schädel entdeckt worden. Hatten bestimmte Personen schon die Kenntnisse und Fähigkeiten solch gefährliche Operationen durchzuführen? Diese Frage muß mit einem deutlichen «JA» beantwortet werden. Nicht nur die Operation gelang, die Patienten überlebten sogar diesen Eingriff. An der Verheilung der Knochen konnte dies bewiesen werden. Für diese Eingriffe wurden chirurgische Instrumente, wie Pinzetten, Obsidianmesser, Nadel, Skalpell verwendet. Selbst Aderpressen zum Abklemmen von Blutgefäßen konnten gefunden werden. Was für ein medizinisches Wissen müssen diese Menschen - besser die Medizinmänner - schon vor den Inkas besessen haben? - Erstaunlich und unglaublich. Einige Schädel wiesen auch Deformierungen auf.

Ein gewöhnliches Steinmesser genügte einem fachkundigen Indianer, um eine solche Operation durchführen zu können. Im 19. Jahrhundert starben alle Patienten in Europa, welche man den Schädel geöffnet hatte. - Was für eine Leistung für einen Ureinwohner der «Neuen Welt» muß diese schwierige Operation gewesen sein?