Die Indianer Mittelamerikas - Die Maya-Stadt Kaminaljuyú

In Kaminaljuyú gab es einst ein 5 Kilometer langes Zeremonienzentrum wie bei Vermessungen festgestellt wurde. Die bereits erwähnten Tempelterrassen dienten auch als Grabkammern der Elite. Wie man vermutet, war Kaminaljuyú politisches sowie wirtschaftliches als auch rituelles Zentrum der Maya im Guatemalatal. Von der Stadt zog sich ein ausgedehntes Handelsnetz über Gesamtmittelamerika aus. Grund dieses Handelszentrums war der Zugang sowohl zum Pazifischen wie zum Atlantischen Ozean, aber auch in Nord-Süd-Richtung.
Als für Guatemala City die Kanalisation erbaut wurde, fand man zahlreiche Grabkammern. Leider wurden diese Gräber fast alle geplündert. Trotz alledem konnten Archäologen sich ein Bild über die Herrscher von Kaminaljuyú machen. Ihr Einfluß muß wesentlich größer gewesen sein als jemals zuvor ein Herrscher eines anderen Königreich hatte. Die Grabkammern waren in mehrere Räume geteilt. Die Toten wurden rot bemalt mit Edelsteinen und Jade verziert und auf einem Holzgestell in die Grabkammer hinuntergelassen. Mit einer Tonschicht wurde die Grabkammer nach der Beerdigung des Königs verschlossen.
Der Einfluß von Kaminaljuyú war bis Teotihuacan bekannt.
In Kaminaljuyú wurden Töpfereien im Stil von Teotihuacan in den Grabkammern gefunden. Man vermutet deshalb, dass beide Zentrum zur gleichen Zeit ihre Blütezeit hatten. Vielleicht hatten auch Krieger aus Teotihuacan Frauen aus Kaminaljuyú geheiratet, um ihren Einfluß auf die Stadt im Guatemalatal und angrenzende Regionen auszudehnen. Auf Stelen, die in der Stadt gefunden wurden, konnten die Reihenfolge der Herrschaft der Adelsfamilien ermittelt werden. Die Hieroglyphen sind bis heute noch nicht entziffert. Auch Kaminaljuyú ging unter und die Stadt wurde von ihren Bewohnern verlassen.