Little Turtle, Häuptling der Miami

Der Generalsekretär des Kriegsministeriums Knox beauftragte Generalmajor Anthony Wayne eine neue Armee aufzustellen, weshalb dieser im Sommer 1792 in Pittsburg diesem Befehl nachkam. Nach einer Ausbildungszeit von einem Jahr ließ er seine neue Truppe am St. Patrickstag in die Erie-Ebene vorrücken. Hier erbauten seine 2.500 Soldaten das Fort Defiance bei dem öfters mal Abordnungen der Algonkin auftauchten und die Bautätigkeit musterten sowie Friedensangebote unterbreiteten. Wayne verlangte die totale Unterwerfung der Indianer, was diese ablehnten und mit Überfällen, die meistens mißlangen, beantworteten. Als die Truppen von Wayne am 8. August 1794 den Maumee River erreichten, ließ der Generalmajor die Indianer wissen, dass er sie am 17. August angreifen würde. Jedoch ließ Wayne seine Ankündigung ohne einen Angriff zu führen verstreichen. Little Turtle war auch nicht überzeugt, noch einmal mit Hilfe der Engländer eine Schlacht gewinnen zu können. Die zweitausend Krieger, die vor jeder Schlacht fasteten, und ihre Anführer - Oberhäuptling des Algonkin-Bundes Blue Jacket, Little Turtle der Miami, Black Wolf von den Potawatomi und Delawaren, Chippeway, Ottawa, Wyandot, Sauk, Fox und 70 Kanadier - erwarteten Waynes Truppen bei Fallen Timbers. Doch erst am 20. August ließ der General seine Truppe in zwei Kolonnen aufteilen und griff um 8 Uhr die verbündeten Stämme an.
Nachdem 500 vom Hunger geschwächte Krieger aufgegeben hatten, rückten die Soldaten mit einem Bajonettangriff gegen die Indianer vor. Nach kurzem Gefecht wichen die Indianer dem Kampf aus. Die Truppen rückten in die verlassenen Dörfer vor und vernichten Häuser und Vorräte.
Bei der Schlacht bei Fallen Timbers sind zwar nur 50 Krieger getötet wurden, allerdings waren ihre Dörfer und Wintervorräte vernichtet wurden. Was noch erschwerend hinzukam, war, dass der Winter bevor stand. Die Briten halfen ihnen auch nicht, da sie befürchteten einen Krieg mit den Vereinigten Staaten auszulösen. Den Algonkin-Stämmen blieb nichts anderes übrig als mit den Amerikanern einen Friedensvertrag auszuhandeln. Nachdem sich die führenden Häuptlinge am 16. Juni 1795 mit Amerikanern getroffen hatten, unterzeichneten sie am 3. August endlich den ersehnten Vertrag. Die Stämme der Algonkin und die Wyandot mußten ihre Stammesgebietes im Südosten sowie die Gebiete bei Chicago und Detroit verlassen, welche sofort von nachrückenden Siedlern in Beschlag genommen wurden. Wenige Jahre später war dieser Vertrag genauso wertlos wie alle vorigen. Wenn die Führer des Algonkin-Bundes, nach dem erfolglosen Angriff auf Fort Recovery auf Little Turtle gehört hätten, so wäre die Niederlage bei Fallen Timbers ihnen erspart geblieben und bei den Vertragsverhandlungen hätten die verbündeten Stämme andere Vertragsbedingungen aushandeln können.
Little Turtle war immer für Frieden, aber die Algonkin wurden immer wieder von British-Kanadiern gegen die Amerikaner aufgehetzt, was Little Turtle veranlaßte, sein Führeramt aufzugeben. Der Shawnee-Sachem Blue Jacket wurde der neue oberste Führer. Little Turtle konnte Blue Jacket auch nicht überzeugen, dass Frieden mit den Weißen wesentlich besser wäre als Krieg. Außerdem gab es einen Mehrheitsbeschluß der anderen Führer gegen den Blue Jacket auch keine andere Entscheidung fällen wollte. Von ihren sogenannten weißen Verbündeten waren die Indianer auch schon mehrmals enttäuscht wurden.